Montag, 30. Mai 2011

Heideggers "Sein und Zeit"

Ämne: Warnung vor dem Hund
Datum: den 17 januari 2001 13:57

Liebe Marlena
Manchmal findet man an der Gartentüre von Villen und schönen Einfamilienhäusern die Anschrift "Warnung vor dem Hunde". Und davor möchte ich Dich wirklich nun auch warnen. Wenn Du in Aussicht stellst, dass Du Heideggers "Sein und Zeit" lesen willst, so kann ich Dich nur warnen. Bist Du denn lebensmüde? Willst Du Dich für den Rest Deiner Tage unglücklich machen? Hast Du zuviel Zeit? Willst Du Rilke verlassen? Oder vielleicht sogar Verlaine untreu werden?
Ach, Marlena, Heidegger ist eine Nummer für sich. Und wenn Du noch nie etwas von ihm gehört hast, dann behüte Dich Gott.
Heidegger ist wohl der einflussreichste Philosoph des 20. Jahrhunderts. Und er war Deutscher. Er war auch etwas von den Nationalsozialisten eingenommen. Auf jeden Fall war er während jener schicksalsschweren Zeit Rektor der Universität Freiburg. Und man hat ihm später vorgeworfen, nationalsozialistisch gefühlt und wohl auch agiert zu haben. Seine Philosophie hat, wie auch die Nietzsches, irgendwie eine Nähe zum unheilvollen Denken der Nazis.
Heidegger gilt als Neubegründer der Existentialphilosophie, die er mit Hilfe der Methode Husserls, der Phänomenologie, entwickelt hat. Sartre ist schwer beeinflusst von Heidegger, der Existentialismus als ganzes. Staiger, der grosse Kenner Rilkes, jener Literaturprofessor in Zürich, den ich noch erlebt habe, ist ein Heidegger Schüler. Es gibt sie auch in der Psychologie und Psychiatrie die Nachfahren Heideggers. Binswanger beispielsweise war durchdrungen vom Denken Heideggers. Mein Psychiatrieprofessor Condrau war es. Mein Psychologieprofessor und Doktorvater von Uslar war ein dezidierter Nachfahre Heideggers. Und er hat alle die geistigen Brüder und Schwestern Heideggers sehr geschätzt, Gadamer und Löwith und sich selbst vor allem. Die gescheite Hanna Arendt war eine zeitlang die Geliebte Heideggers.
Und Heidegger war wirklich irgendwie ein bisschen ein Blut und Boden Typ und hat im Schwarzwald seine Klause gehabt, wo er sich zurückziehen konnte. Er schrieb manchmal in sehr archaisierenden Formulierungen und die letzten Schriften erinnern eher an Hölderlin denn an etwas anderes.
Heidegger war für uns junge Studenten ein gefundenes Fressen. Etwas dunkel, aber mit einem neuen und umfassenden Ansatz, also irgendwie radikal die menschliche Existenz denkend, das hat uns wirklich eingewickelt. Stundenlang haben wir über seine Gedanken und die charakteristische Sprache diskutiert und dabei Gauloises geraucht, wie die Besenbinder.
Ach Marlena, überlege es Dir, ob Du Heidegger lesen willst. Es ist nicht leicht. Es ist vielleicht schwieriger als Rilke. Überigens hat man bei Rilke oft den Eindruck, er sei ein Vorfahre Heideggers. Wenn man die Bedeutung des Todes für die Existenz nimmt, wie sie Rilke in seinen Gedichten anklingen lässt, so denkt man, das sei früher Heidegger.
Wenn Du also in die Buchhandlung gehen solltest, um dort - vor aller Leute Augen und Ohren - "Sein und Zeit" von Heidegger zu verlangen, dann werden sich alle umdrehen nach dem Fossil, welches solch einen Schwarten kauft. Oder falls Du das Buch in der Bibliothek zu bekommen versuchen solltest, sieh zu, dass die Frau am Schalter nicht in Ohnmacht fällt.
Ich zitiere Dir, um die Warnung voll zu machen, ein paar Zeilen aus Sein und Zeit, Seite 175:
§ 38. Das Verfallen und die Geworfenheit
Gerede, Neugier und Zweideutigkeit charakterisieren die Weise, in der das Dasein alltäglich sein "Da", die Erschlossenheit des In-der-Welt-seins ist. Diese Charaktere sind als existenziale Bestimmtheiten am Dasein nicht vorhanden, sie machen dessen Sein mit aus. In ihnen und in ihrem seinsmässigen Zusammenhang enthüllt sich eine Grundart des Seins der Alltäglichkeit, die wir das Verfallen des Daseins nennen. Der Titel, der keine negative Bewertung ausdrückt, soll bedeuten: das Dasein ist zunächst und zumeist bei der beorgten "Welt". Dieses Aufgehen bei ... hat meist den Charakter des Verlorenseins in die Oeffentlichkeit des Man. Das Dasein ist von ihm selbst als eigentlichem Selbstseinkönnen zunächst immer schon abgefallen und an die "Welt" verfallen. Die Verfallenheit an die "Welt" meint das Aufgehen im Miteinandersein, sofern dieses durch Gerdede, Neugier und Zweideutigkeit geführt wird. Und so weiter und so fort ...
Diese langen Wortkombinationen wie "In-der-Welt-sein" sind typisch für Heideggers Sprache. Sie haben dann grosse Mode gemacht und mein guter Professor von Uslar hat sie geliebt wie Zuckerwatte. Ich habe mich diesem Stil ja auch ein wenig angeglichen, und ich glaube, die Tatsache, dass Uslar mir mein Doktorat so leicht gegeben hat, hing nicht unwesentlich mit dem Sprachstil zusammen. Er hat gedacht, wer so reden und schreiben kann wie er und Heidegger, der ist ein gescheiter Kopf. Na ja, war ich ja auch, aber vielleicht doch nicht ganz so, wie er gedacht hat.
Habe ich Dir das mal erzählt? Ich habe ja meine Lizentiatsarbeit mit einer Zeichnung geschmückt. Thema war: Spiel und Geschichten als Konzepte der psychologischen Diagnostik. Natürlich verrät die Themenwahl schon irgendwie die Nähe zum existenzialphilosophischen Denken. Schon das hat Uslar gefallen. Und die Zeichnung stellte einen Psychologen dar, der mit einem schweren Aktenkoffer ins Spielcasino geht. Und das Spielcasino habe ich - meiner Vorliebe entsprechend - etwas barock gestaltet. Von Uslar aber, der offenbar in Dresden aufgewachsen war, war ganz angetan von dieser Zeichnung und vom Gebäude, von dem er sagte, es erinnere ihn an den Dresdner Zwinger. Als ich später in Büchern nachprüfte, musste ich zugeben, dass meine Zeichnung mit dem Zwinger in Dresden wirklich viel gemeinsam hatte. Uslar hatte unendlich viele Studenten und immer, wenn ich mit ihm einen Termin hatte, erinnerte er sich sofort an mich als denjenigen mit der Zeichnung. Ich glaube, das hat mir viel geholfen in meinem Studienabschluss.
Übrigens, auch das ist lustig, hat mich Uslar damals an einem Wochenende plötzlich sorgenvoll angerufen. Wir lebten damals schon in O., also 80km von Zürich entfernt. Und so hatte ich von der Universität mittlerweile auch eine physische Distanz. Ich war schockiert, dass der Herr Professor solcherart in mein Privatleben hereinstürzt und dachte, etwas wäre nun wirklich absolut schief gelaufen. Ich fürchtete, er würde mich durchfallen lassen oder er könnte meine Arbeit, nachdem er sie endlich gelesen hatte, nicht annehmen oder was weiss Gott. Aber der gute Herr Professor war nur besorgt, weil er dachte, ich hätte meine Zeichnung in alle Exemplare meiner Lizentiatsarbeit abgedruckt. Das wäre ihm dann vielleicht doch etwas unwissenschaftlich und boulevard-haft erschienen. Aber ich konnte ihn beruhigen, dass ich das nur in seinem Exemplar getan hatte. Und er war ganz zufrieden und hatte wohl das Gefühl, dass wir uns blendend verstehen würden.
*
Ach, es ist ein kleines Vergnügen, wie die Erinnerungen an jene Zeit wieder hochkommen. Es war...

Re:

date 31 May 2005 17:25
subject Re: ?


Liebe Malou
Ja, auf einen Rhabarberkuchen (wir schreiben mit h) würde ich gerne
vorbeikommen. Den mag ich sehr. Aber der Boden darf nicht zu feucht
sein und so herunterhängen, wenn man ein Stück aufhebt. Ein bisschen
knackig, dann ist er perfekt. Übrigens auch ein bisschen dunkel
gebacken unten, das wäre mein Geschmack, wenn ich bitten darf. Aber
ich glaube, bei uns sind die Rhabarbern vorbei. Normalerweise isst man
nach den Spargeln ein Stück Rhabarberkuchen. Das ist eine klassiche
Kombination, auf die Jürg schwört. Er bestellt nach dem Spargelessen
im Club zum Dessert immer diesen Kuchen, und er ist enttäuscht, wenn
es keinen gibt.

Einen kleinen Witz, ich glaube, ich habe ihn von Wazzlawik. Kennst du
ihn? Ich meine W natürlich, dh Waz... Ich glaube, er hat in Bern
Psychologie studiert, ist aber heute so gut wie Amerikaner. Und
ursprünglich offenbar Oesterreicher. Kurz und gut: ein Mann von Welt.

Ein Medizinmann wird von Indianern gefragt, ob es einen strengen
Winter geben wird. "Selbstverständlich, ihr solltet viel Holz
sammeln". Nachdem er die riesengrossen Holzstösse vor den Wigwams
sieht, wird es ihm ein bisschen unheimlich und er ruft vorsichtshalber
die Wetterstation in Washington an und bittet die Experten um ihre
Meinung, ob es wirklich eine kalte Zeit wird.
Die Auskunft ist: "Selbstverständlich werden wir einen harten Winter
haben - die Indianer sammeln Holz wie die Irren".

Ach ich verstehe, dein Witz kam von einem Schweizer. Ich meine, wie
kommst du denn auf den Namen Merz oder Villiger. Auf Villiger
vielleicht noch, weil es bei uns Zigarren gibt, die Villiger heissen.
Wir nennen diese Dinger Stumpen. Das ist eine vulgäre Variante der
Zigarre. Ich habe früher im Militär gerne solche Dinger geraucht.
Damals hatte ich eine Vorliebe für Rössli-Zigarren. Sie schmecken auch
besonders gut bei kalten Wetter, wenn man im Schnee oder in der Nässe
herumstehen muss. Dann ist eine solche Zigarre köstlich. Natürlich
nach dem Essen. Noch heute manchmal, wenn ich eine Szene sehe:
Schneelandschaft, alte Holzscheune, kalte Luft aber - wenn es geht -
mit Sonnenschein. Dann durchzieht mich für den Bruchteil einer Sekunde
der Wunsch, solch eine Zigarre im Mund zu haben. Als Ersatz würde ich
auch eine Pfeife gelten lassen.
Ich glaube, wenn man einmal abhängig gewesen ist von irgend einem
Vergnügen, kann man leicht wieder zurückfallen. Das Hirn hat einen
Detektor für solche Situationen. Es ist ein perfekter Radar. So
passiert es doch auch bei den Alkoholikern. Offenbar, so hat man in
Untersuchungen festgestellt, reagiert das Hirn eines Ex-Alkoholikers
schon auf das Bild einer Flasche sehr heftig. Unser Hirn ist auf Glück
programmiert. Es reagiert leidenschaftlich, auch wenn sich das
Unternehmen später nur ein Schein-Glück, oder sogar als Unglück
heraus stellt.

Ich habe nicht ein neues Atelier. Ich habe bloss eine Klause,
eigentlich B's Zimmer. Dort bin ich ziemlich eingerichtet mit
Büchern, mit Radio, eben mit Pult und Sofa, aber nicht mit Fernseher,
gottseidank. Ein Fernsehr ist einfach eine Versuchung. Es ist so
leicht, jeder Zeit irgendwo etwas ziemlich Interessantes zu finden.
Seit ich dort eingerichtet bin, schlafe ich nicht mehr vor dem
Fernseher. Aber gestern war ich beispielsweise um ca 19h eingeschlafen
und erst kurz vor Mitternacht wieder erwacht. Das ist, was mein Arzt
mir immer empfohlen hatte: den vor-mitternächtlichen Schlaf. Na also,
ich habe ihn mir gleich kiloweise eingelöffelt!

Ich wünsche dir einen schönen Abend.
MLG
...

Nochmals..

date 31 May 2005 16:15
subject ?


Lieber ...,
Ich hatte dir doch nicht nur einen langen Witz geschickt.. Aber du
brauchst dich nicht allzusehr wundern über meine Kenntnisse der
schweizer Politik. Davon weiss ich garnichts. Der Witz kam zu mir aus
Brasilien. ;-)
Warum ich dir schreibe? Na ja, wegen unserem Baby. Nicht die kleine
Neugeborene im Garten aber das ABBaby. Nach deinen fast unglaublichen
Prognosen habe ich gerade etwas dazugekauft. Nicht viel, aber doch.
Mal sehen wie es damit wird. In letzter Zeit sind ja diese Aktien
etwas gestiegen, genau wie du vorhergesagt hattest.

Hier ist der Himmel immer noch grau. Heute wo ich endlich bereit wäre
meine Pflanzen in die Erde zu stecken.

Jetzt werde ich eine Weile ins Zentrum hinunter fahren. Briefkasten
und Lebensmittelgeschäft. Habe ich dir vorhin gesagt, dass ich morgen
eine mit Spargel gefüllte Pastete machen will für unsere kleine
Abschlussfeier? Oh, wie herrlich die schmeckt und aussieht. Schade,
dass S nicht Spargeln mag. Ich würde dir sehr gern das Rezept geben.
Lachst du nun? So weit ist es gegangen, dass ich sogar Rezepte mit dir
austauschen möchte.. *s*

Hast du den Tag nun gut überstanden? Was machst du am Abend? Gefällt
es dir oben in deinem neuen Atelier? Gibt es dort nicht auch Platz für
einen eigenen Computer mit Internetanschluss? :-) Gibt es dort
übrigens Gardinen? (fragt das schweigsame Fräulein).

Der Rabarber ist nun stark gewachsen. Vielleicht auch Zeit für einen
Rabarberkuchen. Kommst du zu einem Kaffee?? Ich lade dich ein.

Wünsche dir einen schönen Abend,
mit nochmals lieben Grüssen
Malou

:-)

date 31 May 2005 10:01
subject :-)


Lieber ...,
Du scheinst in einer ziemlich stressigen Periode zu leben und es ist
lieb von dir trotzdem zu schreiben.
Nein doch, meinen Mittelfinger kann ich noch nicht auf die Tastatur
loslassen. Es wird alles mit der linken Hand und dem rechten
Ringfinger geschrieben. Ich nehme an, dass ich wegen dieser Gefahr
von Blutvergiftung die starken Penicillintabletten schlucke. Aber es ist
schon besser geworden. Der Finger sieht immer mehr normal aus.
 ---
Ich erinnere mich gerade, dass ich morgen mit S. hier eine kleine
Abschlussfeier machen will für unseren Italienischkurs. Na ja, wir
waren eigentlich ziemlich faule Schüler. Als Lehrerin hätte ich uns
beiden die Note "ungenügend" gegeben..*s* Oder vielleicht doch
nicht. Man müsste uns mit den richtigen Schülern vergleichen. Doch ich
habe unerhört viel gelernt. Ich verstehe das meiste aber ich muss noch
lernen selbst zu sprechen.
...

Hier ist es etwas grau heute und der Regen hängt in der Luft.
Ich hoffe bei dir ist es schöner.

Mit lieben Grüssen
Malou

Sonntag, 29. Mai 2011

Re: Etwas zum lachen?

date 31 May 2005 06:34
subject Re: Etwas zum lachen?


Liebe Malou
Ach, so ein langer Witz. Scheint einer für Profis zu sein. Wir
Sterblichen können solch lange Witze nicht im Gedächtnis behalten.
Aber dass Bundesrat Merz einen lockeren Mund hat, ist klar. Ist
sozusagen ein globaler Witz, den man in nationalen Varianten
durchspielen kann, nicht wahr?
Und schon, dass du Villiger und Merz mit ihren Namen herausgefunden
hast, ist ein Witz für sich! Und natürlich ist es auch ein Witz für
konjunkturell schlechte Zeiten, in denen man besonders gerne über die
Finanzminister lacht! Ach, das ist ja doch eine hochkomplizierte
Konstruktion. Erinnert mich an die gestrige Sitzung. Sie dauerte, halt
dich fest, von 1315 bis 1800. Und es ging eigentlich ums Sparen. Aber
wir haben bloss Projekte der nächsten 10 Jahre zusammen gestellt, die
mehr Kosten verursachen. Ich war nur am Rand dabei, weil mein Dienst
ja nicht direkt mit solchen Projekten beschäftigt ist. Der Präsident
der Sitzung war ein bisschen in Verlegenheit zum Schluss. Nun ja, ich
liess meine Kollegen mehr oder weniger machen, weil ich dort wenig
Übersicht habe.
Gut, dass dein Finger auf dem Weg zur Besserung ist. Mindestens kannst
du ihn wieder auf deine Tastatur am PC loslassen, um ein paar
Trainingsrunden zu machen. Das stimmt mich hoffnungsfroh. Aber du
meinst, Hand und Arm schmerzen. Ist das alles nicht eine Vergiftung.
Na ja, kann eigentlich nichts anderes sein!
Wir haben heute einen Fortbildungsnachmittag. Ich bin ziemlich
beschäftigt und muss frühzeitig los.
Und ich wünsche dir einen prima Tag.
MLG
...

Etwas zum lachen?

date 30 May 2005 21:09
subject Etwas zum lachen?



NUR, WER DIE GESCHICHTE KENNT......


Am ersten Schultag in einer amerikanischen Highschool stellt die
Klassenlehrerin der Klasse einen neuen Mitschüler vor, Sakiro Suzuki
aus Japan. Die Stunde beginnt. Die Klassenlehrerin fragt: 'Mal sehen,
wer die amerikanische Kulturgeschichte beherrscht.

Wer hat gesagt: 'Gebt mir die Freiheit oder den Tod'?'

Mäuschenstill in der Klasse, nur Suzuki hebt die Hand: 'Patrick Henry,
1775 in Philadelphia.' '

Sehr gut, Suzuki. Und wer hat gesagt: 'Der Staat ist das Volk, das
Volk darf nicht untergehen'?'

Suzuki steht auf: 'Abraham Lincoln 1863 in Washington.'

Die Klassenlehrerin schaut auf ihre Schüler und sagt: 'Schämt euch,
Suzuki ist Japaner und kennt die amerikanische Geschichte besser als
ihr!'

Man hört eine leise Stimme aus dem Hintergrund: 'Leckt mich am Arsch,
ihr Scheissjapaner!'

'Wer hat das gesagt?', ruft die Lehrerin. Suzuki hebt die Hand und
ohne zu warten sagt er: 'General McArthur 1942 in Guadalcanal, und
Leelacocca 1982 bei der Hauptversammlung von Chrysler.'

Die Klasse ist superstill, nur von hinten hört man ein 'Ich muss gleich kotzen'.

Die Lehrerin schreit: 'Wer war das?'

Suzuki antwortet: 'George Bush senior zum japanischen Premierminister
Tanaka 1991 während des Mittagessens, Tokio 1991.'

Einer der Schueler ruft sauer: 'Blas mir einen!'

Die Lehrerin aufgebracht: 'Jetzt ist Schluss! Wer war das jetzt?'

Suzuki ohne mit der Wimper zu zucken: 'Bill Clinton zu Monica
Levinsky, 1997 in Washington, Oval Office des Weißen Hauses.'

Ein anderer Schüler steht auf und schreit, 'Scheiss-Suzuki!'

Und Suzuki: 'Valentino Rossi in Rio beim Moto-Grand-Prix in Südafrika 2002.'

Die Klasse verfällt in Hysterie, die Lehrerin fällt in Ohnmacht, die
Tür geht auf und der Direktor kommt herein: 'Unglaublich, ich habe
noch nie so ein Durcheinander gesehen.'

Suzuki: 'Bundesrat Hans-Rudolf Merz, Schweiz, nachdem er von seinem
Vorgänger Kaspar Villiger das Finanzdepartement übernommen hatte.


Lieber kleiner Gutenachtgruss
Malou

Samstag, 28. Mai 2011

Re: Siehst du..



date 30 May 2005 10:46
subject Momi.. schon


Lieber ...,

Ach, wie lieb von dir, mich mit Mails zu verwöhnen. Mit grosser
Freude und einigem Erstaunen habe ich immer wieder deinen
Namen mit dicker Schrift hier gefunden. Aber weisst du, ein wenig
war mir auch wie einem Schiffbrüchigen, der immer wieder grosse
Schiffe in der Ferne vorbeigleiten sieht, ohne Möglichkeit mit ihnen
in Kontakt zu kommen. Aber jetzt... :-) Endlich!

Neben mir steht eine Vase mit herrlich duftenden Maiglöckchen. Ab
und zu stecke ich die Nase hinein und sauge den Duft ein. Wie eine
Art Dufttherapie. So was soll es doch geben..? Ich habe sie am
Wochenende gepflückt.
---

Ja, Frankreich hat NON gesagt, und ein bisschen kommt es mir vor
als würden sie "französische Revolution" spielen. Die Anhänger hier
bei uns meinen, es war mehr ein Protest gegen Chirac als gegen die
EU. Die Jugend sagst du? Ich glaube es sind die Linken in guter
Gesellschaft von den Anhängern von Le Pen. Und bei euch reagieren
die Rechten mit Schadenfreude? Die Welt ist wirklich komisch!
*
Mein Finger wird langsam besser. Mehr als der Finger kümmert mich
der Schmerz in Hand und Arm, der nicht nachlassen will. Aber ich
habe doch den Termin beim Arzt heute abgebucht. Oder besser gesagt
bis auf den 8. Juni verschoben. Ich habe genug von diesen sinnlosen
Besuchen, wo sowieso nichts passiert.
Nein doch, ich gehe nicht herum mit obszönen Gesten Der Finger ist
leicht gebeugt und ich habe sogar Mühe ihn richtig auszustrecken.
Verrückt, dass ein einziger Finger so viel Aufmerksamkeit bekommt.
*
Du siehst schon deiner Reise in den Iran entgegen. Ja, es ist klug,
noch nicht die Verwandten zu informieren. Ich finde, jedesmal wenn
man in Richtung Iran schaut wird einem etwas bange. Deine Analyse
ist sehr gut. Ich frage mich was passiert wäre, wenn die Amis den Iran
statt Irak von seiner Diktatur befreit hätten. Möchte gern deine Miene
sehen bei diesen Worten..
*
All die Pflanzen, die ich neulich gekauft habe, stehen noch herum. Ich
werde sie in die Erde stecken müssen.
*
T und auch andere Lehrer haben im Moment Besuch aus Italien. Ein
Schüleraustausch. Und alle sind sich sehr einig: Die Lehrer, die sie
bei sich einquartiert haben, haben ein sehr schlechtes Benehmen. Z.B.
werfen sie sich wie hungrige Wölfe auf die gefüllten Platten.. oder
besser gesagt vielleicht, wie die Heuschrecken in Ägypten und noch
dazu sagt der Gast, nachdem er einen 2½ Kilo schweren Elchbraten
hart angegriffen hat: Es war ausgezeichnet, aber ein italienischer Wein
hätte gut dazu gepasst. L hatte ihm einen französischen Wein dazu
serviert.
Weisst du, sowas schockiert mich sehr, wenn ich sehe wie ungebildet
s.g. "ausgebildete" Menschen sein können. Dich sicher auch.
*
So, nun werde ich mich hier ein wenig beschäftigen. Es gibt eigentlich
ziemlich viel zu tun, vor allem im Garten.

Nochmals herzlichen Dank für all deine schönen Zeilen. Du bist ein
Schatz! :-)

Ich wünsche dir einen schönen angenehmen Tag,
und freue mich bald wieder von dir zu hören.
Mit lieben Grüssen,
Malou

Siehst du...

date 30 May 2005 06:18
subject Siehst du..


Liebe Malou
Ach nein, das macht keinen Spass, schreiben ohne Antwort. Das ist
wie essen ohne Gesellschaft, trinken ohne Trinkkumpan und Sex
ohne Partnerin. Ach, das ist echt trostlos und autoerotisch!
Hier ist Montag. Und bei euch? Erstaunlich, wie wenig es während
der Nacht abgekühlt hat. Ich habe hier Türen und Fenster geöffnet,
um ein wenig frische Luft reinzulassen. Aber man merkt es kaum. Die
Aussenluft ist nicht kühler als die abgestandene Luft in den Räumen.
Das ist nicht immer so. Ich öffne unten die Türe ganz weit und
arretiere sie. Und bei uns oben öffne ich die Eingangstür und in den
hintersten Büros die Fenster. Das sollte eine Kaminwirkung machen.
Aber eben, unten auf der Strasse ist es zu warm.
An sich ist der Himmel bewölkt. Und die Luft ein wenig düppig, wie
wir sagen. Das meint, warme und feuchte Luft, so dass man schon
beim Maschinenschreiben ins Schwitzen gerät. Und in den
Nachrichten hört man, dass die Franzosen die EU-Verfassung mit
NON quittiert hätten. Unsere Rechten hören das mit Schadenfreude.
Na ja, vielleicht ist die EU-Verfassung wirklich noch zu zentralistisch
formuliert. Chirac hört man in Schadensbegrenzung. Er ist schwer
desavouiert. Offenbar waren es vor allem die Jungen, die in die
Opposition gingen. Die Sieger, viele davon Globalisierungsgegner,
trafen sich auf der Place de la Bastille, an diesem symbolträchtigen
Platz. Juncker und Barroso sind irritiert.

Na ja, was rede ich da über Europa. Wir Schweizer sind weit davon
entfernt. Wir sind sozusagen das Loch in der Mitte des Mühlsteines.
Und wir leben ziemlich gut damit. Nächstes Wochenende werden
wir über Schengen abstimmen. Da ist auch noch nicht klar, wie das
Resultat sein wird. Und vorher stimmen noch die Niederländer ab.
Ich glaube, nachdem man gehört hat, was die Franzosen sagen,
werden sie wohl zustimmen. Das ist meine Prognose. Aber ich bin
ja doch kein wirklicher Kenner der Verhältnisse.

Wie lebt dein Finger? Hat er sich gebessert? Ist seine Schwellung
abgeklungen? Ich stelle mir dich immer vor mit diesem steifen Finger.
Ist es nicht der Mittelfinger? Du weisst, dass der gestreckte, steife
Mittelfinger keine sehr noble Geste ist. Das wird in Schweden nicht
viel anders sein wie bei uns. Mindestens hat sich dieses agressive
und unanständige Zeichen in den letzten 20 Jahren herausgebildet.
In meiner Jugend gab es dieses Zeichen noch nicht. Es wird vor
allem von Männern gebraucht. Aber gelegentlich sieht man auch
aufgebrachte Damen, zB. am Steuer.

Rogers Federer ist in Paris eine Runde weiter. Die Damen Schnyder
und Cagliardi sind ausgeschieden. Schnyder kommt hier aus unserer
Gegend, Cagliardi aus Genf. Und Federer wohnt auch nicht weit von
hier. Wir hoffen natürlich, dass er dieses Mal in Paris gewinnen kann.
Er hat offenbar bisher immer Mühe gehabt auf den Sandplätzen von
Roland Garros. Aber dieses Jahr scheint er in ziemlich guter Form.

Du siehst, womit wir uns hier den Alltag versüssen und uns über die
schlimmsten Sorgen und Schmerzen hinwegtrösten. Es hält zwar nicht
lange hin. Aber es tröstet immerhin ein bisschen. Soviel wie ein
kleines, zuckerloses Bonbon.

Soweit also mein Bonbon für dich. Mit Zucker, notabene.
MLG
...

Freitag, 27. Mai 2011

Mittwoch, 25. Mai 2011

l'Essentiel est invísible

...
Ich weiss, ich habe dich auch etwas überrannt mit meinen Mails. Du allein für dich hast dir bestimmt einen Maus-Kontakt nicht so intensiv vorgestellt, so dass man jeden Tag ein Mail schreiben würde. (Eine strenge Reihenfolge der Gegenseitigkeit, wie du andeutest: "ich wäre an der Reihe"). Ist ja auch verrückt! Und manchmal hast du ganz einfach nicht die Zeit oder die Ruhe oder die Lust oder weiss was dazu. Diese Kadenz stammt von mir. Und sie hat dich ein bisschen in eine Sache hineingezogen, die du von dir aus nicht gesucht hast. Dafür entschuldige mich und ich hoffe wirklich von Herzen, dass du keine Probleme damit kriegst.

Aber das kommt - so erkläre ich mir im Moment - aus meiner gewissen Einsamkeit, wie soll ich sagen, platonischen Einsamkeit, geistigen Einsamkeit. Deshalb bist du mein Fyrklöver, und ich danke Gott, dass du nicht nur eines, sondern dass du mindestens vier Blätter hast. Wahrscheinlich hast du ja noch etliche mehr. Wir Katholiken sind für das Platonische sehr begabt, das ist meine Überzeugung.

Nun, meine liebe Marlena, das war "der langen Rede kurzer Sinn" wie man in Deutsch schön sagen kann. Es war die Liebeserklärung vom Sonntagmorgen, dem 2. April 2000, von ... an Marlena Johnson, unter Respektierung der Paragraphen 1 bis 5.

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und freue mich darauf, von dir zu hören.

Mit einem feinen Gruss

Montag, 23. Mai 2011

Schöne Schweiz

                                                                                       Foto: Chris

Ach, du ...

date 23 May 2006 10:18
subject Ach, du ...


mein lieber Mausfreund,
Was würde ich nicht alles tun um dich aufzuheitern. Aber es ist als ob
meine Lebensgeister im Moment eingeschlafen wären. Sie regen sich doch
wieder ein wenig seit ich deine wunderbare Schilderung von dem
Spargelessen gelesen habe. Ich komme bald nochmals darauf zurück.

Freuen solltest du dich über den Verkauf des ABBabys. Du kannst nicht
ahnen wie tief unsere Aktienkurse gesunken sind. Drei Jahre von
Aufgang sind in ein paar Tagen ausradiert worden.
Gestern war unser Baby von 105 auf 85 gesunken. Armes Kind!

Na ja, ich habe nicht so viel Geld auf der Börse, dass ich mich
ängstigen müsste. Und ich kann mich ja immerhin mit dir freuen. Das
tue ich auch. Nächstes mal werde ich besser hinhören wenn du was
andeutest.. ;-)

Hier regnet es seit Tagen und wir haben keine Hoffnung auf schnelle Veränderung.
Ich hoffe ihr habt es besser.

Will nicht versprechen, dass ich noch heute wiederkomme... aber das
ist was ich am liebsten tun möchte.

Mit lieben Grüssen
Malou

Sonntag, 22. Mai 2011

vom Spargelessen

date 23 May 2006 07:41
subject Re: ???


Liebe Malou
Fantastisch, ich schreibe als Antwort auf mein eigenes Mail. Aber oben erscheint deine Adresse. Das System scheint sich schon daran gewöhnt zu haben, dass ich hier in die frische Luft hinaus monologisiere. Man sieht das doch im Theater. Die Helden gehen auf der Bühne auf und ab und schreien ihre Monologe hinaus in den Publikumsraum. Zu niemandem direkt. Einfach so, damit es mal wieder richtig hallt. Und wenn es gut kommt, sterben sie nachher, ich meine nach dem langen und wunderschönen Monolog.

Gestern also das Spargelessen. War ziemlich weit bis Bad Bellingen. Ich würde schätzen 40 km auf Nebenstrassen und im Regen. Aber es gab eine gute Beteiligung. Viele waren da. Es ist irgendwie eine alte Tradition, dass man zu diesem Spargelessen geht, und noch dazu seine Mammeselle mitbringt. Früher ist nach dem langen Essen W aufgestanden und hat mit ein paar netten Worten jeder Dame einen Kuss auf die Backe und ein Sträusschen Maiglöcklein in die Hand gedrückt. Das war eine hübsche, vielleicht etwas altmodische Geste allen einen guten Sommer zu wünschen. Und viele Kollegen waren natürlich eifersüchtig, dass einer allein alle Damen abküssen darf. Aber jetzt ist W alt geworden. Und sein Nachfolger hat eine eigene hübsche junge Frau, eine Italienerin nota bene. So ändern sich die Sitten und die Eifersüchteleien, wie man sieht.
Wir sind etwas später eingetroffen, haben aber noch glücklich einen Parkplatz gleich vor der Garage des Besitzers gefunden. Jedenfalls hat er uns erlaubt, unser Gefährt dort stehen zu lassen. War ja auch wichtig, nicht noch zu weit im Regen gehen zu müssen. Und dann fanden wir am Ende des Mitteltisches noch zwei gute Plätze. Plätze sind gut oder weniger gut je nachdem, in welcher Runde man sitzt. Manchmal ist es ein bisschen langweilig. Dieses Mal sassen wir in einer Gruppe junger Leute. Und es gab Lebhafte Diskussionen, die natürlich, Glas um Glas, immer leidenschaftlicher wurden. O. der Arzt behauptete, es gäbe keine Beweise, dass Sport wirklich gesundheitsförderlich sei. Wirklich nicht. Du kannst dir vorstellen, dass eine solche Behauptung, noch von einem Arzt, einen gut und gerne eine halbe Stunde vor dem Spargelessen beschäftigen kann. Na ja, es gab noch andere Thesen, die in die Luft geworden wurde. Aber diejenige den Sport betreffend war wohl die verwegendste.
Und dann kamen die Spargeln. Wir sagen in der Schweiz ja 'die Spargel', während die Deutschen 'der Spargel' sagen. Jedenfalls haben sie gut geschmeckt zusammen mit der Hollandaise, Mayonnaise und Bärlauchsauce. Und daneben gab es verschiedene Arten Schinken zusammen mit kleinen Brötchen. Ich habe kürzlich gehört, dass man Spargeln nicht im Wasser kochen sollte, sondern gewürzt und eingepackt in eine Alufolie im Backofen etwa 30 Minuten sozusagen backen sollte. So bleibe der Geschmack beisammen und werde nicht im Sud ausgekocht. Aber ausprobiert habe ich diese gloriose Idee noch nicht. In deutschen Fernsehstationen sind Kochsendungen Mode geworden. Und wenn man sich ungeplant, wie ich das tue, ab und zu in die Programme hängt, gerät man leicht in solche Studieküchen hinein. Sie sind manchmal ganz unterhaltsam. Und man denkt natürlich, man lerne ein bisschen etwas dabei. Aber der Haupteffekt ist bloss, dass man zum Schluss mit einem riesigen Hunger im Bauch aufsteht und gleich in die eigene Küche eilt. Dort ist man dann enttäuscht, wie wenig sie auf einen Bärenhunger wirklich vorbereitet ist.

Und jetzt muss ich ans Werk. Ich hoffe, ich überstehe diesen tristen Tag. Weiss noch gar nicht, womit ich mich aufheitern kann? Vielleicht doch bloss mit dem Gedanken an den freien Auffahrtstag.
MLG
...

Französich lernen..

Ämne:
Datum: den 24 maj 2004 07:58

Schau Dir das mal an, Malou..
Gruss
..
http://www.polarfle.com/

-----------

Ämne: Klasse!
Datum: den 24 maj 2004 08:24


Danke für die Site. Ist wunderbar!!! Und ich werde sie allen meinen französischlernenden Schülern weitergeben. Wo hast du sie gefunden?

Nochmals alles Liebe,
von Malou


Montagmorgen...

Ämne: montagmorgenunddieganzewochevordemkopf
Datum: den 24 maj 2004 07:10

Liebe Malou
Wieder einmal ist Montag Morgen. Hätte ich nicht gedacht nach diesen schönen freien Tagen fast eine Woche lang. Da lobe ich mir das Mittelalter. Damals hatten sie jede oder vielleicht jede zweite Woche irgend einen religiösen Feiertag. Natürlich konnten sie dann nicht zuhause herumliegen, fernsehschauen und sich mit der Familie herumstreiten, sondern mussten an irgendwelchen religiösen Zeremonien und Prozessionen teilnehmen. Vielleicht hat sich da mancher nach seinem Arbeitsplatz zurückgesehnt.

Eigentlich wollte ich etliche Dinge machen in diesen Tagen. Doch schliesslich habe ich viel geschlafen und gelesen. Das ist zwar ziemlich bequem, aber schliesslich ist man oft nicht ganz befriedigt. Immerhin habe ich mir ein gutes Buch herausgepickt. Es ist sozusagen eine Literaturgeschichte des literarischen Porträts und stammt aus der Feder von von Matt, dem Nachfolger des berühmten Prof. Staiger an der Uni Zürich. Ganz interessant, wie er die Textpassagen interpretiert. Sie reichen von Kafka über Goethe, Musil, Heine, Immermann, Ebner-Eschenbach, Rilke, Grillparzer bis zu einigen Modernen. Und natürlich sind sie immer sehr abhängig von der Zeit und ihren Normen. In der Regel sagen sie mehr über den Schreiber als über den Beschriebenen.

Wir haben feines, klares Wetter. Aber es weht noch ein kühles Windlein. Und bis Dienstag oder Mittwoch werden wir wieder im Frühsommer angelangt sein. So hoffe ich wenigstens.

Hast Du als Royalistin die Hochzeit in Spanien am Fernsehen mitverfolgt. Ich habe mein Schläflein gemacht, als sie ihren Brautstrauss in jenem Kloster abgeliefert haben. Es hat geregnet in Madrid und das in Strähnen. Und auf den Strassen waren eigentlich nicht sehr viele Menschen. Und dazu diese kühle Prinzessin von Asturien! Sie hätte immer gewusst, so wurde gesagt, wo und welche Kamera in Aktion sei. Nicht mal einen echten Kuss haben die beiden gewagt. Das war doch eine eher schwache Vorstellung, nicht wahr? Jedenfalls, so habe ich vor mich hindämmernd gehört, war es nicht eine wirkliche Jahrhunderthochzeit, wie man sie immer wieder versprochen hatte. Und dabei ist der spanische König doch sehr populär und hat auch viel für sein Land getan, u.a. 6 Mio für dieses Festchen ausgegeben.

Ach, das ist nicht wirklich ein interessantes Thema, was ich hier ausbreite. Vielleicht würdest Du lieber über Unihockey reden, worin die Schweden gerade Weltmeister geworden sind. Congratulations!

Mit lguk

Der junge Qualtinger

Ämne: NZZ Online: Wien und die Schatten der Väter
Datum: den 22 maj 2004 07:45


Diesen Artikel sendet Ihnen NN
 
Der junge Qualtinger

Aus dem Schatten der berühmten Väter herauszutreten
und die eigene Identität zu finden, war wohl
bei keinem der Söhne und keiner der Töchter
eine völlig kampflose Aktion. Schon gar nicht
bei Christian Qualtinger. Obwohl dieser in
seiner asketischen Erscheinung das pure Gegenteil
der sprichwörtlichen Leibesfülle des Vaters
ist. Christian Qualtinger gesteht, dass er
schon «tausendmal» vorgehabt habe, seinen
Namen zu ändern, und dass er dann, am Schalter
des Amts für Namensänderungen, einen Freund
getroffen habe, der ihm sagte: «Überleg's
dir halt noch mal.» Das tat er auch - mit
dem Erfolg, dass er Christian Qualtinger
blieb, der einzige Sohn des «Herrn Karl»,
der unsterblichen, unverzichtbaren und nicht
umzubringenden Galionsfigur des grossen Helmut
Qualtinger, der erst kürzlich vom Wien-Museum
mit einer umfassenden Ausstellung als «Quasi
ein Genie» gefeiert wurde.
Wir treffen uns in einem der beiden Naschmarkt-Pavillons
schräg vis-à-vis dem Theater an der Wien,
zwei kleine, prunkvolle und einander zum
Verwechseln ähnliche Bauwerke aus der Jahrhundertwende,
von denen einer der Nahrungsaufnahme und
der benachbarte deren hierzulande nicht weniger
bedeutungsvollem Gegenteil gewidmet ist.
Der Nahrungsaufnahme-Pavillon, äusserst stimmungsvoll
übrigens, trägt den feierlichen und rätselhaften
Namen «Zur eisernen Zeit». So nannte sich
die sechsköpfige Musikgruppe, mit der Qualtinger
2 sich vor zwei Jahren zusammengetan hat.
Die Musiker liefern die skurril, ja fast
schmerzhaft verfremdete Wiener Musik, er
trägt seine nicht weniger skurrilen Dichtungen
im urigsten Wiener Dialekt bei, die er mit
näselnder Stimme zwischen den Musikstücken
vorträgt. «Zur eisernen Zeit» heisst auch
die jüngst erschienene CD.

Samstag, 21. Mai 2011

Re: Blütenfrische :-)

den 22 juli 2003 09:58
Re: Blütenfrische :-)
...
Immer noch geht mir das Treffen mit Th. vom letzten Samstag durch den Kopf. Er ist wirklich eine Persönlichkeit und kennt sich in überaus vielen Dingen aus. Für etliche Jahre war er auch hier im Kantonsparlament und im Gemeinderat seiner Wohngemeinde. Und zwar war er das als Mitglied einer katholischen Partei.. Und dazu hat er eine menschliche Denkweise, die schön ist. Immer war er auch sehr international orientiert und leitete in den letzten Jahren zahlreiche Reise-Führungen nach China, Zentralasien, daneben auch durch den Iran. Er schafft es dabei , aus den Gruppen echte Bekanntenkreise zu machen, die sich auch später immer wieder treffen, die Fotos austauschen und gegenseitig in Kontakt bleiben. Darunter sind viele interessante Leute, von denen auch Th. profitieren kann.
...
*
Zur Zeit ist Berlusconi bei Bush. Die zwei passen zusammen. Sind wie zwei alternde Mafia-Bosse. Berlusconi benötigt ja noch etwas Profil für seine EU Präsidentschaft. Und so wirft er sich dem kleinen Georgi um den Hals. Sie sind beinahe gleich gross und umarmen beide gerne. Ist es nicht süss, sie am Fernsehen zu sehen. Nebenbei hat man hier bei uns Berlusconi umgetauft. Er heisst jetzt Burlesconi. Sagt Dir der Unterschied was? Eine Burleske ist ein Schwank und ein Schelmenstück, eine etwas grobe, bäurische Art also.
*
Ich hoffe, es werde bei Euch oben bald mal regnen, damit ihr die Notwendigkeit seht, in die Stadt zu fahren, und der Bibliothek ein Besüchlein abzustatten.
Nicht wahr?
*
Mit einem lieben Gruss
..

Freitag, 20. Mai 2011

ein Tea Room

den 22 juli 2003 09:58
Re: Blütenfrische :-)

Liebe Marlena
Die Blütenfrische hält an. Sie hält schon deshalb an, weil ich, ohne ein kleines Mail zu schreiben, gar nicht richtig in den Tag hineinkomme. Es ist wie ein dicker Vorhang, der da hängt. Und er ist schwer und träge und gibt kein Zeichen, was sich dahinter alles verbergen könnte. Es braucht in der Tat ein kleines Ritual, um um diesen schweren Vorhang herumzukommen.
Das erinnert mich an ein Tea Room im alten Visp. Tea Rooms waren zu meiner Jugendzeit im Wallis nocht nicht entdeckt. Es gab jede Menge Wirtschaften, die Wein und Bier ausschenkten. Und es war üblich, dass jeder mündige Bürger mindestens einmal im Tag dort vorbeiging. Besser nocht mehrere Male. Aber das war nichts für Frauen, vor allem nicht für Frauen, die allein ein Lokal aufsuchen wollten.
Aber in Visp gab es ein Tea Room. Es hiess Jäger, was ein häufiger Name war. Ursprünglich eigentlich aus Turtmann. An das Tea Room Jäger kam man geradewegs heran, wenn man vom Bahnhof an der Post vorbei herunterkam. Es lag an prominenter Stelle. Aber es war nur eine Fensterreihe. Man konnte nichts sehen. Und hinter der Eingangstüre hing ein schwerer Vorhang, so dass man nicht einfach hineinschauen konnte.
Für mich als Junge war das ein sehr geheimnisvolles Lokal, und wohl auch etwas anrüchig. Ich konnte mir nicht vorstellen, wer dort drinnen sass. Etwa zwei oder drei mal stand ich an diesem Vorhang, aber ich konnte nichts sehen und wagte nicht, den dicken schweren Stoff - es muss ein lederartiger Filz gewesen sein - zurückzuschieben. Ich machte mir einfach bloss hocherotische Vorstellungen. Ich wusste, das hat etwas mit Erotik zu tun, etwas, wo sich die Frauen eher verstecken als zeigen, und wo die Männer unerkannt bleiben wollen. Das war bestimmt sehr übertrieben. Aber das Café Jäger sah ich als so eine Art Venus-Falle.

Erst viele Jahre später wurden zwei oder drei andere Tea Rooms eröffnet. Sie kamen richtig in Mode, nicht nur in Visp, überall. Und sie sahen alle ziemlich ähnlich aus und waren abends soviel wie leer, denn die Männer gingen weiterhin in die Wirtschaften. Und nur ab und zu sassen zwei oder drei Frauen, die nach dem Vereinsabend noch einen Schwatz wollten, nur dnn gingen sie in solch ein Tea Room.
*
Immer noch ...

Blütenfrische



Eile..

Lieber ...,
Ich vermisse dich sehr.. und nicht einmal deine lieben Mails, die ich heute zum ersten mal sehe, lässt man mich in Ruhe lesen. Aber bald bin ich wieder bei dir. Dann werde ich dich mit Blütenfrische, S, H, M und U verwöhnen.
Bis dahin liebe Grüsse..
In aller Eile
Marlena

PS Ich hoffe, dass es dir wieder gut geht.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Banntag und Spargelessen

date 22 May 2006 12:28
subject Re: ???


Liebe Malou
Was heisst denn hier ein Lebenszeichen ? Ich warte hier seit Wochen auf einen kleinen Zwischen-Imbiss. Aber es kommt nichts. Gar nichts. Wo bleibst denn du, meine Kleine?

Ich bin hier gerade erlöst worden von der Sitzung. Die Sekretärin war krank, so dass ich wohl heute Nachmittag das Protokoll selbst schreiben muss. Das ist nicht so schlimm, braucht aber ein bisschen Zeit.
...
Heute ist in hier Banntag. Wenn du morgens in die Webcam geschaut hättest, so wärst du wohl in Ohnmacht gefallen im Gedanken, hier wäre der wahre Krieg ausgebrochen. Banntag, übrigens ein Männertag, ist jener Tag im frühen Somme, da die Männer mit den Kindern die Grenzen der Gemeinde abmarschieren, um der Jugend die Grenzsteine zu zeigen. Es ist ziemlich paradox, in einer globalisierten Welt sowas zu machen. Aber es geht auch viel eher um Lärm (mit Gewehren wird blind geschossen), um Wein und Gesang. Die Frauen sind nicht zugelassen und bleiben zuhause. Aber die Mädchen , solange im Schulalter, dürfen sehr wohl mitgehen. Ich selbst bin übrigens nie an einem solchen Banntag gewesen. Damals hat mich der Lärm abgeschreckt. Heute denke ich, dass ich wohl einmal im Leben hätte mitgehen müssen. Man kann dort viele Bekanntschaften machen und Beziehungen anbahnen. Aber das habe ich jetzt wohl in meinem Leben verpasst.

Früher gingen wir die ganze Familie jeweils zum Banntag in I. Dort waren auch Frauen und Kinder zugelassen. Es war ein Familienspaziergang mit Picknick und so weiter. Das war doch ganz ok, obwohl ich selbst ja gar kein besonderer Fan von organisierten Massenveranstaltungen bin. Aber für die Kinder war es gut. Sie haben das genossen und haben mit ihren Schulkameraden gespielt.

Und heute abend haben wir unser Spargelessen. Es findet in Bad-Bellingen, also in Deutschland satt. Ältere Kollegen finden es ein Witz, nach Deutschland zu fahren, um Spargeln zu essen. Das müsse man im Elsass tun, meinen sie. Aber D ist natürlich bedeutend billiger. Und ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb unser guter Ch. das so organisiert hat. S bestellt sich jedes mal beim Spargelessen ein gutes Steak oder so ähnlich. Sie behauptet, mit Spargeln hätte man nicht wirklich gegessen. Und so falsch hat sie nicht dabei.

Und nächsten Donnerstag ist Auffahrt. In anderen Jahren war doch Auffahrt schon fast im Sommer. Aber soweit sind wir noch kaum. Es ist wieder ein bisschen kühler geworden. Letztes Wochenende hat man in Brig (Wallis) 100-Jahre-Simplontunnel gefeiert. Einen Moment hatte ich überlegt, hinzufahren. Aber dann habe ich mich doch wieder für ein ruhiges Wochenende im Sofa entschieden. Das ist die Alterskrankheit, nicht wahr?

Soweit meine Neuigkeiten. Ich gehe jetzt ans Protokoll, dann heim, kleines Schläfchen, und abends, wie gesagt, Spargel.

Und du?
MLGG

Re: eigene Bude

date 23 May 2005 15:02
subject ...


Lieber ...,
Danke für dein schönes interessantes Mail. Ach, wie es mich freut,
dass du nun bald mit dem Schreiben beginnen willst. Und doch, es wird
mir auch ein wenig bange dabei. Denn willl ich dich wirklich mit der
ganzen Welt teilen? So wie ich mit Rilke immer gedacht habe:

"... dich besitzen, nur ein Lächeln lang,
um dich an alles zu verschenken, wie einen Dank."

Ich muss schmunzeln, wenn ich an deine Stube und den Giftschrank
denke. Ungesucht leitet es meine Gedanken an Fausts Studierkammer, wo
er sich der Magie ergeben hat.

Ich schreibe nur kurz jetzt... denn mein Finger schmerzt immer noch
sehr. Morgen früh mache ich meinen vierten Besuch bei einem Arzt. *s*
Seit Freitag nehme ich Penicillin, die stärkste Sorte... aber es hilft
nicht. Vielleicht war es ein Dorn vom Berberitzenstrauch... Ich weiss
wirklich nicht.

Hier regnet es... aber es spielt keine Rolle. Es soll bald wärmer werden.

So grüsse ich dich lieb
Malou

eigene Bude

(Fortsetzung)
...
Und im übrigen? Nun, was soll ich erzählen? Vielleicht dass wir schon
gegen Ende Mai gehen, und dass demnach die Schulferien im Juli näher
rücken? Oder dass ich mein Zimmer eingerichtet habe. W. hat mir
gehofen, das Pult hinaufzuschleppen. Es war ziemlich schwer. Und noch
schwerer war ein Metallkasten, den wir zur gleichen Zeit herunter
brachten. Ich habe ihn vor vielen Jahren von P und N aus dem Tessin
erhalten. Es ist ein alter Arztschrank, vielleicht aus einer
Zahnarztpraxis, mit vielen Schubladen. Und sie hatten gedacht, solch
ein Schrank mit so vielen Schublädchen und Abteilungen wäre praktisch
für das Atelier. Denn N malt auch, und sie hatte ein ähnliches Ding in
Gebrauch. Als ich dann damals meine Begeisterung ausgedrückt hatte,
haben sie einen für mich organisiert. Doch er war etwa dreimal so
schwer wie derjenige Ns. So stand er bei uns jetzt all die Jahre im
Gang auf dem Stock der Mädchen. Und sie hatten ihre Musiknoten und
andere Unterlagen dort untergebracht. Aber er war so schwer, weil ganz
aus Metall, obwohl ich vorher noch alle Schubladen demontiert hatte.
Aber damit war er eigentlich unterbeschäftigt. Denn aus ihm wird mal
ein prima Giftschrank im Atelier. Auf der Hinterseite, also gegenüber
den vielen Schubladen, gibt es kleine Schränke, wo sich die Flaschen
mit Branntwein und Likör unterbringen lassen. Und im zweiten Fach die
Gläser. Das riecht ja alles ungefähr so wie die Lösung, die man zum
Malen braucht. Die Flaschen vertragen sich verwandtschaftlich also
sehr gut, stammen ja sozusagen aus derselben Grossfamilie. Nur muss
man zusehen, dass man nicht die falsche Flasche in die Hand kriegt und
ankippt!! Und dann die Likörlösung auf die Leinwand streicht. Nein,
das würde der Ästhetik des Bildes nicht sehr gut tun.

Aber mindestens habe ich jetzt oben eine eigene Bude. Und ich denke,
dass ich jetzt mit dem Roman anfangen könnte? Wir werden ja sehen.

Ich wünsche dir einen schönen Momo und Mona
MLG

Regenbogen

Blick durchs Fenster

date 23 May 2005 06:28
subject Re: Kleiner


Liebe Malou
Auch eine Gabe von Digitalkameras, dass sie immer zur richtigen Zeit
bereit sind, auch für einen Regenbogen! Schön, die Lichtverhältnisse.
Rubens hat gelegentlich in seinen Landschaftsbildern auch einen
Regenbogen. Scheint man im Barock ziemlich gemocht zu haben. Sieht ja
auch dramatisch aus. Irgendwie ausserordentlich, ein göttlicher
Eingriff in unseren grauen Alltag.
Und ranken sich um dieses merkwürdige Phänomen nicht irgendwelche
Vorstellungen zwischen einem Bündnis Gottes mit den Menschen. Ich habe
davon eigentlich erst in den letzten Jahren gehört.
Ich finde den Regenbogen eine grossartige Sache, weil jeder Mensch
seinen eigenen sieht. Es hängt davon ab, wo man steht. Und je nachdem,
sieht man ihn anders. Das finde ich eine prima Vorstellung. Jeder hat
seinen eigenen Regenbogen, obwohl wir doch den Eindruck haben, wir
sehen alle den einen und einzigen. Und wenn ihn einer nicht sieht,
denken wir, er sei vielleicht schlecht auf den Augen. Wir denken nicht
daran, dass er den Zugang zu seinem Bogen noch nicht gefunden hat.

Hier bei uns wäre heute Montag auch jede Menge Gelegenheit für
Regenbogen. Es ist regnerisch und nebelig. Und, soweit ich gehört
habe, wird es in den nächsten Tagen so bleiben. Schneegrenze gegen
1700m. Temperaturen 13 - 15°. Erst gegen Mittwoch will es wieder
menschlicher werden hier. Und heute Abend haben wir unser jährliches
Spargelessen. Hoffentlich finden wir das Restaurant. Es sollte in der
Nähe der Grenze sein, aber auf deutscher Seite. Na, es wird schon
irgendwie klappen. Ist jedes Jahr eine grosse Angelegenheit. Aber
natürlich wäre es schöner, wenn das Wetter auch mitspielen könnte. Und
das tut es dieses Jahr definitiv nicht.
...

Mittwoch, 18. Mai 2011

Heute im Garten...

Katzenpfötchen

Stress!!!!

Subject: Stress!!!!

Lieber ...!

Danke für dein herrlich duftendes "Blümchen". Es hat mich sehr gefreut. :-)

Ich bin leider im Moment so überlastet von Arbeit dass ich kaum Zeit habe nachts zu schlafen.

Das bedeutet jedoch nicht dass ich nicht an dich denke und ich hoffe dass ich bald wieder Zeit finden werde dir ausführlicher zu schreiben.

Viele liebe Grüsse
Marlena

Montag, 16. Mai 2011

Blick durch Fenster

Abendhimmel  22:00

Koproduktion und letzter Ferientag..

den 8 augusti 2003 08:09
Re: Gruss aus L.

Liebe Marlena
Ach wie süss, unser ABB Baby! Du hast aber Mut, Marlena. Diejenigen, denen ich erzählt hatte, ABB Aktien gekauft zu haben, haben mich alle etwas schief angeschaut. Allerdings war das noch vor den Asbest-Prozessen in den Staaten. Mittlerweile scheinen ja die schwierigsten Probleme überwunden und in der Tat hat sich der Kurs bisher mehr als verdoppelt. Doch ich habe nicht allzuviel investiert, weil das mein erster Versuch mit Aktien ist. Dennoch glaube ich, dass die Aktien in ein paar Jahren zulegen werden. Nicht allzu schnell, das gebe ich zu. Aber die Firma hat in letzter Zeit einige riesige Aufträge erhalten. Das Kerngeschäft ist auf jeden Fall gesund. Sei also optimistisch mit Deinem neuen Baby, Marlena! Und ich hoffe nicht, dass Du in ein oder zwei Jahren unbedingt auf einen Vaterschaftstest bestehen wirst, wenn die Profite nicht so sind, wie Du sie erwartet hattest. Wie auch immer, es ist eine Schweizerisch-Schwedische-Koproduktion. Und sowas kann nicht schief gehen.
---
Und jetzt sitze ich Freitag Morgen im Büro und muss noch einiges tun, bevor das Wochenende hereinstürzt. Ich wünsche Dir einen schönen letzten Ferientag. Sicherlich spürst Du schon leicht den Montag im Nacken. Aber es ist gut, sich möglichst lange davon abzulenken.
Mit lieben Grüssen
...

Ämne: Letzter Ferientag..
Datum: den 8 augusti 2003 09:37

Lieber ...,
Ja, es ist heute der letzte Ferientag für mich - du hast mich brutal daran erinnert. Und ich werde, wie du mir rätst, das beste daraus machen. Anna schläft noch neben mir hier am Fussboden auf einer aufblasbaren Matratze. Ich habe sie auch schon mal probiert. Man liegt sehr gut darauf nur soll man sich am liebsten nicht bewegen, denn dann schaukelt man hin und her wie auf einem Schiff im Sturm.
Sie hat es wirklich gut hier. Es sieht alles so schön und "lecker" aus. Und ihr "Luftfeuchter", wie du ihn so lustig getauft hast, (der Frosch) sieht mich von der Wand an.
Ich werde nun bald in die Küche hinaus gehen und ein gutes Frühstück machen. Bin schon süchtig nach einer Tasse herrlichen Kaffee.
Ja, unser kleines Baby. Es ist ein Liebeskind und ich werde es mit viel Liebe grossziehen. Die Vaterschaft kannst du dir nicht abschwören, denn nur mit dir mache ich ABB-liebe. ;-)
*
Wenn du sagst mit einem Wochenlohn könnte man mit der Familie dort 5 Tage wohnen, dann müsst ihr sehr gut verdienen in der CH. Na ja, wir sind bald das arme Land im Norden. Die dummen Leute wissen es nur nicht, dass sie so die Hälfte verdienen in ihrem Beruf, wie die Leute unten am Kontinent und dass die Steuern zu den höchsten der Welt gehören. Täglich hört man im Radio Diskussionen über das ev. Einführen des Euros. Die Nein-sager sind in starker Majorität (10 % höher als die Ja-sager) und Göran Persson tut alles um sie auf bessere Gedanken zu bringen. Aber wenn man sich anhört, was die Menschen so denken und in dem Radioprogram vorbringen, dann muss man nur staunen über die grosse Dummheit und Unbildung, die im Land herrscht. Na ja, wir haben das Privilegium, sie von uns fern zu halten - ihre Kinder sind ja noch formbares Rohmaterial.. :-) Aber leider müssen wir mit ihrer Ansicht leben - denn in der Demokratie wiegt die Stimme aller Leute gleich schwer. Ich verstehe aufrichtig nicht, wie ihr das in der Schweiz schafft.
*
Die SSU (der sozialdemokratische Jugendverband) hat einen neuen Vorsitzenden bekommen. Und zum ersten mal hat ein Ausländer diesen Posten erhalten. Er ist ein 24-jähriger Juridikstudent und kommt aus dem Iran.
*
Ach, wie ich euch beneide um eure älteren Verwandten. Ich wünsche auch manchmal, dass ich jemanden hätte, der um mich besorgt wäre. Und noch dazu jemand, der Direktkontakt nach oben hat, habt ihr. Ihr seid mit viel Glück gesegnet.

Nun muss ich los. Ich grüsse dich lieb und wünsche dir auch einen schönen Tag,
Marlena

Sonntag, 15. Mai 2011

New York - Fotos

und was sie zeigen..
 ...
Ich habe gestern die Fotos bekommen, die ich in NY gemacht habe. Ich bin ja nun nicht so modern eingerichtet, wie Du es bist, mit Deinr Digitalkamera. Ich habe eine kleine, einfache Kleinbildkamera mitgenommen. Ich glaube, sie gehört S. Und eigentlich hatte ich nicht allzuviel Hoffnungen, dass daraus etwas werden würde. Aber die Fotos sind ganz passabel. Ich habe sie etwas grösser als üblich kopieren lassen, 10 x 15 cm sind sie. Und wenn ich sie betrachte, falle ich zurück in jene sonnigen Tage. Ich kann an der jeweiligen Anzahl der Sujets auch sehen, von welchen Dingen ich im Moment besonders gefesselt war. Auffallend, wieviele Bilder ich vom Schiff auf die Skyline im Süden Manhattans geschossen habe. Ich erinnere mich, dass ich sehr fasziniert war von diesem Beton- und Glashaufen. Im Abendlicht erschien er mir so romantisch, und doch so modern. Und ab und zu konnte man im Bild links auch noch die Freiheitsstatue erwischen, oder ein Schiff war unterwegs, das ein bisschen Farbe dazugab. Die Kulisse ist grandios. Und dann und wann ertappt man sich, wie man sich vorzustellen versucht, die beiden Türme des World-Trade-Centers hineinzukopieren. Wie hätte es ausgesehen, wenn? Ich glaube, ästhetisch sind die beiden Türme kein Verlust. Das hatte auch jener Architekt Liebeskind gesagt, der jetzt das neue Center geplant hat. Allerdings hat er sich nicht so offen formuliert wie ich. Das konnte er wohl den Amis nicht zumuten.
Ich versuche jetzt, die Bilder hinten anzuschreiben, solange ich noch weiss, was ich wo in Manhattan aufgenommen habe. Das ist nicht bei allen Fotos so leicht. Es gibt einige, bei denen erinnere ich mich nicht mehr, wo es war. Vielleicht kann ich aus dem Zusammenhang herausfinden, von den Nachbarsfotos, in denen ich mich damals herumgetrieben hatte?

Ja, eigentlich sollte man mehr Kontakt versuchen zu machen, wenn man allein unterwegs ist. Es ist schön, Orte mit bestimmten Personeneindrücken zu verbinden. ...

"Eh, Marlena, j'aime bien ..."

den 17 september 2003 09:01
 "Eh, Marlena, j'aime bien la façon, dont tu prononces l'e à la fin des mots.

Liebe Marlena
Ja, ist süss, Dein kleiner Franzose. Der Kleine muss von Dir fasziniert gewesen sein, denn solch kleinen Komplimente sind doch immer irgendwie pars pro toto. Und ich hätte Dir bestimmt auch ein scheues Kompliment gemacht, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Über Deine Aussprache oder über Dich als Person! Wenn ich Dein Jugendfoto anschaue, so bin ich sicher, dass mir dabei sehr viel aufgefallen wäre. Na ja, man muss sich selbst dann natürlich in der Zeit auch zurückverwandeln. Und als wir jung waren, waren wir manchmal von Dingen oder Menschen so beeindruckt, dass wir ganz einfach etwas sprachlos wurden. Darum wohl habe ich damals die Filmstars so bewundert. Sie waren es, die im Film immer im richtigen Moment die richtigen Worte fanden, gute und gewählte Worte, die einem noch tagelang im Sinn lagen. Wie konnte man sowas von Geistesgegenwart im Leben denn erreichen?

"11 Stunden mit Guy", und die Aussicht, in Pnom Pen zu landen, stell Dir vor, was man daraus hätte machen können! "11 Stunden" im Titel finde ich zwar etwas prosaisch. Aber wenn Du angefangen hättest, zu schreiben, wäre Dir bestimmt noch eine dramatischere Wendung eingefallen. Zumindest als Arbeitstitel wäre er sehr brauchbar gewesen.
Ich finde es schön, dass Du Dich daran erinnern kannst. Solche Erinnerungen machen ja doch die Substanz unseres Lebens aus. Darauf soll man bauen, und nicht auf die Sorgen und Zwänge, die ja bestimmt ab und zu auch vorhanden waren.
*
Ich habe gestern die Fotos bekommen, die ich in NY gemacht habe. ...

Voller Tag..

Ämne: Voller Tag..
Datum: den 16 september 2003 23:01

Lieber ...,
Es freut mich zu hören, dass du NY so sehr geschätzt hast, dass du dich sogar zurücksehnst. Ich hatte geahnt, dass es so kommen würde. Nun ja, deinen Flirt mit der jungen Ärztin hatte ich nicht vorausgesehen, aber auch das freut mich, denn ich weiss aus Erfahrung, dass die schönsten Erinnerungen an Reisen immer irgendwie mit Menschen verknüpft sind - dazu rechne ich auch ganz kurze rasche Begegnungen mit anderen Menschen. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass du einen Roman darüber schreiben könntest. Ich hatte auch eine ähnliche Idee mit Paris. "Elf Stunden mit Guy", sollte die Geschichte heissen und einen schönen Tag in Paris schildern, der spät am Abend oben am Montmartre und in Pigalle endete. Aber auch ganz zufällige kleine Gespräche mit fremden Leuten bleiben in der Erinnerung. Einmal kam ein kleiner Nachbarjunge auf mich zu und sagte: "Eh, Marlena, j'aime bien la façon, dont tu prononces l'e à la fin des mots." Ich fand es so lieb, diese kleine Liebeserklärung von einem 8-jährigen Kind. Ich war wohl kaum 19 und wusste nicht einmal dass ich ein "e" am Ende der Wörter aussprach. Ich hatte damals erst ein Jahr Französisch gelernt.
*
Es ist schön nochmals ein Mail von dir zu erhalten. Irgendwie fühlte ich fast, dass noch eins kommen würde. Kannst du das verstehen? Und am Anfang formulierst du dich so lustig, dass ich wieder ganz verzaubert bin. Ich liebe deine Reflexionen.
Ja, natürlich ist es ein anderes Bild von dir, das ich gesehen habe. Ich wusste nicht, dass du noch ein grosses Bild kopiert hast. Und ich sehe natürlich ein, dass deine künstlerische Begabung ebenso gross sein muss, wie deine literarische. Ja, du musst schreiben, chéri. Und ich möchte deine Simone sein, die aufpasst dass du "natürlich" schreibst und dich nicht in ein "Muster" zwingst. Dein Buch sollte so geschrieben sein, wie deine Mails an mich. Ich würde gern ein Buch machen aus deinen schönen Mails. Aber weisst du, es sind schon tausende. Manchmal finde ich ein richtig altes und ich bin ganz fasziniert wenn ich es lese. Es tut fast weh.
*
Ich muss nun die Nachrichten ansehen. Man hat heute den Mörder von Anna Lindh festgenommen. Und weisst du, es hat schon jetzt in der NZZ gestanden. Das hat mich ein wenig überrascht. Übrigens soll er sich zeitweise in der Schweiz aufgehalten haben.

Wünsche dir Gute Nacht und einen schönen Tag morgen,
Marlena

Ich habe Apfelmus gekocht und bin dann ein paar Stunden bei Maj gewesen. Deshalb "voller Tag".

Samstag, 14. Mai 2011

Politik - kurzer Zwischengruss

den 16 september 2003 15:20
Re: Politik again

Liebe Marlena
Hier ein kurzer Zwischengruss. Gerade bin ich von Basel zurückgekommen. Ich hatte eine Sitzung mit meinen Leuten. Wir haben herrliches Herbstwetter, und man möchte am liebsten vor sich hin wandern und die Gedanken hinter sich am Boden nachziehen. Wie eine wunderbare farbenfrohe königliche Schleppe, die im Herbstlaub raschelt.
*
Was die Abstimmung betrifft, so hast Du bestimmt Deiner sozialen Stellung konform entschieden. Ich habe jüngst eine Untersuchung in der Schweiz gelesen (überflogen), die sozusagen eine Abstimmungsgeographie der Schweiz macht. Gewisse Wohnformen und Wohnregionen entsprechen bestimmten Mentalitäten, die wiederum in politischen Meinungen sich kundtun. Städtische Bevölkerung sind überdurchschnittlich häufig Singles, also gut ausgebildete und aufgeschlossene Leute. Konservative Leute sind, soweit materiell gut gestellt, eher Bewohner der Einfamilienhäuser im Grünen vor der Stadt und wählen mit Vorliebe SVP, dh. etwas fremdeiskeptisch, für law and order, und freundlich für begüterte Leute. Es war ganz interessant. Und im Fernsehen habe ich kurz eine Karte gesehen, wie Schweden betreffend Euro abgestimmt hat. Eigentlich nur Stockholm und im Süden ein kleiner Landstrich waren für die Einführung des Euro. Um die pointierte Folgerung aus meinen Beobachtungen zu ziehen, muss ich Dir sagen, Marlena: Du hast zwar richtig abgestimmt, Du lebst aber am falschen Ort. Als moderner Single mit guter Ausbildung müsstest Du in der Region Stockholm leben, dann könntest Du ungeniert mit dem Euro liebäugeln ;--) Aber wo Du heute lebst, halte Dich gefälligst an die gute alte Krone.

Ich glaube, die Schweden haben viele Aehnlichkeiten mit den Schweizern. Nur dass uns diese wunderschönen blauen Augen fehlen, die neben dem blonden Haar so markant zum Vorschein kommen!

Mit einem schönen Gruss
...

NYC - mein zweiter Frühling

den 16 september 2003 08:21
 NYC u.a.m.

Liebe Marlena
Es gibt keinen Grund, meine Morgenmails zu beneiden. Es ist bestimmt um vieles besser, am Abend lyrische Mails schreiben zu können. Und ich erinnere mich mit Vergnügen an NY, wo ich abends zwischen 18h und 20.00h Uhr meinen kleinen Kaffee brauen und am Computer meine Mails schreiben konnte. Dazu habe ich literweise Wasser getrunken, denn es war sehr warm, und weil ich während des Tages etwas kurz gehalten war, habe ich abends zuhause alles nachgeholt. Es war wirklich sehr schön. Und das schönste dabei war, dass es kaum Zeitgrenzen gab. Ich meine, ich musste jeweils morgens erst um 10h im NLP Center sein. Und Abends war um 17.00 Uhr bereits Feierabend. Stell Dir ein solches Leben vor!. Man spaziert wirklich locker hinüber zum Broadway, geht noch eine halbe oder zwei Stunden in The Strand, diesen grossen Buchladen, wo die Exemplare tonnenweise herumliegen und an den Wänden bis zur Decke stehen. Dann vielleicht in der Abendsonne hinunter, an der gotischen Kirche vorbei, die irgendwie feierlich aussieht. Man hat gerade einen Teil renoviert, und er war eingerüstet. Dann hinüber auf die 4th Avenue, die einen ganz anderen Eindruck macht. Hier hatte man schon den Eindruck, in einer Kleinstadt - um nicht Dorf zu sagen - zu sein. Dort stand in der Nähe Astor Square, wo ich immer die Untergrund verliess, dieses grosse und hübsche Haus, von dem ich kürzlich im Fernsehen vernahm, dass es eine Architekturschule sei und Cooper Union heisst. Die Coopers waren in alten Zeiten einmal die Küfer, also jene Handwerker, welche die Holzfässer mit den Metallkufen hergestellt hatten. Dieses Haus war mir immer aufgefallen, als ich daran vorbeiging. Auf dem Stadtplan war es auch mit Cooper Union angeschrieben. Aber ich wusste natürlich nicht, dass es die Architekturschule New Yorks war, wo u.a. Liebeskind studiert hatte. Beim Astor Place trat man ins East Village ein. Dort, in der 8th Strasse, die eigentlich St Marks Place heisst, und in der 9th, wo ich wohnte, war abends so viel Leben. Es waren vor allem junge Leute, die dort herumwaren. Und das fing gleich nach Arbeitsschluss an. Sie hatten diese sog. "happy hour", während der man gleich nach der Arbeit seinen Drink zum halben Preis haben konnte.
...
In der Met habe ich dann ja richtig in den Impressionisten gesuhlt. Ich erinnere mich noch an diese metallenen Degas-Skulpturen. Sie waren eine Neuigkeit auch für mich. Ich erinnerte mich, dass im Kunstmuseum Zürich eine solche Figur gestanden hatte. Aber das war bloss eine. Dass er gleich soviele gemacht hat, das wusste ich nicht.
...
Mit B hatte ich heute einige lustige Gespräche. Ich kannte ihn vorher kaum, nur seinen Vater, der mit mir zusammen im Club ist. B ist ein Musik-Freak. Und in seinem Büro mit dem Computer steht sehr viel Elektronisches herum. Es ist ein wirkliches elektronisches Laboratorium, und ich musste mir gut überlegen, wo ich jeweils meine Kaffeetasse abstellte. ... B ist stolz, in NY zu leben. Und ich glaube, er hatte ziemlich harte Zeiten. Er erzählte mir, wie er den ersten New Yorker Winter überlebt hat, der so kalt war, dass er alle seine Pullovers und Jacken angezogen hatte, und immer wenn er wieder nach draussen ging, nochmals zurückkehrte, und nochmals etwas darüber anzog. Er kennt viele Leute dort im Village. ...
Zwischendurch erzählte er auch von  Pippilotti Rist, jener berühmten jungen Schweizer Video-Künstlerin, die früher einmal mit Musik angefangen hatte.
Natürlich lag viel am schönen Wetter, dass New York für mich einen solch positiven Eindruck gemacht hat. Am letzten Sonntag konnte ich NY im Regen erleben. Und das war schon was anderes. Allerdings kann man sich bei solchem Wetter in die grossen Kaufhäuser und in die vielen Stockwerke verkriechen. Da lebt man dann in einer künstlichen Welt.

Du siehst, Marlena, ich könnte einen Roman schreiben über NY. Und ich möchte wieder hinfahren. Eine solche Reaktion hatte ich noch kaum bei einem Stadtbesuch. NY war mein zweiter Frühling.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
Mit lieben Grüssen
...
PS: Diesmal hatte ich nicht mein Bild gemeint, das Du auf dem Foto siehst. Das ist eine allegorische Darstellung des Friedens von Rubens. Aber jenes, das ich hier gemeint hatte, ist eine Darstellung des Höllensturzes. Die Darstellung sovieler nackter Menschen, die so schön arrangiert - als ob sie in einer Filmszene wären - in die Tiefe stürzen, ist wirklich ein bisschen schauerlich. Das Bild ist sehr gross. Ich habe sonst kaum ein Bild von solchen Massen gemacht, etwa 2 x 1.5m.

Freitag, 13. Mai 2011

Rom - weiter (3)

l'ultima rampa

Möchtest du lieber darüber diskutieren oder nicht diskutieren, Marlena?

Ich habe noch dein grösstes Bedenken in Erinnerung. Du sagst, du möchtest unsere Freundschaft nicht mit einer kurzen Liebe oder Beziehung aufs Spiel setzen. Ich glaube ich ahne, wie du das meinst. Du möchtest alles rein Platonisch behalten, und damit - so denktst du - wird es ewig währen, per saecula saecolorum. Das ist für mich auch ein schöner Gedanke. Aber du sagst mir doch auch immer wieder, dass du zusammen sein möchtest. Ich selbst möchte einfach mit dir zusammen Rom entdecken. Die Tatsache, dass du noch nie da warst, dass das ein langer Wunsch von dir ist, macht diesen Gedanken grossartig für mich. Ich möchte dich auch kennenlernen, so dass ich die nächsten 30 Jahre weiss, mit wem ich chate. Und ich möchte Rom in dieser maladi kennenlernen, ich möchte daraus wirklich eine Art Kunstwerk machen. Wenn du andere Vorstellungen hast, dann sag es mir bitte. Wenn du Bedingungen hast, sag es mir. Wenn du Zeit brauchst zum überlegen und abklären, nimm sie dir. Ich bin einfach voller Hoffnung, dass es gelingen wird. Ich werde ohnehin hinreisen. Und vielleicht muss ich mir dann in jeder Situation vorstellen, du wärst auch dabei. Und ab und zu schicke ich dir eine Postkarte.
...
*

Frühlingsboten..

från ... wir sind die Seinen av ch-se.blogspot.com

Dienstag, 10. Mai 2011

Blick durchs Fenster...

grün, grün, grün und Bütenschnee

Samstag, 7. Mai 2011

Rom - nochmals



date 16 February 2005 15:25
subject Nochmals..


um deine Lust für Rom wachzurufen.. :-)
Ein bild mit dem Text:
Albergo dell'Orso, d.h. "Hotel zum Bären", ist wohl das älteste Hotel
von Rom. Oder besser gesagt war. Es ist nämlich seit mehreren
Jahrzehnten verwandelt zu der Luxuskneipe Hostaria dell'Orso. Hier,
behauptet man, habe Dante gewohnt im Jahre 1301 und im 16. Jahrhundert
hiess die Besitzerin Donna Vanezza, ehemalige Geliebte des Papstes
Alexander VI Borgia.
Aquarell von Roesler Franz 1878.

Weisst du, dass Julius Caesar auf seinen Reisen seine eigenen
Mosaikfussböden im Gepäck mitführte?

Ach, das Buch ist voll von solchen lustigen Informationen, zwischen den Fakten.

Wo bist du chéri? Schon zu Hause auf dem Sofa? Oder in deinem Lieblingssessel?

Und nun lasse ich dich wieder.. nur weil es so sein muss..
GuK,
Malou

Freitag, 6. Mai 2011

weiter... (2)

Römisches Tagebuch?
*
Und dazu möchstest du wissen, was H heisst. Nun ja, meine Liebste, das H ist eben meine Hoffnung, dass wir zusammen ein Römisches Tagebuch zustande bringen. Lass dir Zeit mit der Antwort. Ich habe schon heute etwas Angst, vor deiner Antwort, und ich hatte mir vorgestellt, dich zu bitten, mich vor der definitiven Antwort zu warnen. Dann würde ich ein Fläschlein Herztropfen neben den PC bereitstellen. Denn wenn deine Antwort positiv wäre, würde mein Herz in die Höhe springen, dass man es wieder herunterholen müsste, und wenn die Antwort negativ wäre, dann würde es wohl in die Tiefe springen. In beiden Fällen wären ein paar Herztropen ganz nütslich und hilfreich. Ich habe S bereits informiert, dass ich nach Rom fahren werde. 3Wochen habe ich angedeutet. Du siehst, meine Allerliebste, ich bin fest entschlossen. Und ich bin etwas unsicher, ob wir darüber weiter diskutieren sollen, oder ob du einfach in aller Stille deinen Entscheid machen sollst, vielleicht sogar schon gemacht hast. Ich muss mich sehr zurückhalten, dass ich nicht mit Argumenten anfange, dich zu bombardieren. Ich könnte viele Punkte dazu aufzählen. Aber ich weiss, es gibt auch einige dagegen. Und in deiner Situation weiss ich vielleicht nicht alle.
Ich habe gesagt, der schwache Punkt sei der letzte Tag. Natürlich weiss ich dass das Problem die folgenden 6 Monate sein werden. Das weiss ich wohl. Aber in dieser Zeit müssen wir uns in die Arbeit stürzen und unsere Tagebücher so bearbeiten, dass wir es allen Menschen dieser Welt erzählen können, wie es war. Möchtest du lieber darüber diskutieren oder nicht diskutieren, Marlena?

Ich habe noch dein grösstes Bedenken in Erinnerung.  Du sagst, du möchtest ...

Mittwoch, 4. Mai 2011

weiter..



...
Aber diese Sicht ist nicht mehr eine romantische Sicht der Gefühle.
Die Romantik sieht die Gefühle noch als Pathos, als ein Erleiden. Die
neue Sicht ist die, dass man Gefühle suchen und aufsuchen muss, um
damit dieses oder jenes zu erreichen.
Ach, Marlena, das ist eine Diskussion. Ich stelle mir vor, wir sitzen
an einem kleinen Tischlein mit einer weissen Tischdecke, die fast bis
zum Boden reicht, wir trinken einen starken Espresso und wir
diskutieren zusammen. Und wir vergessen alles rundum, das romantsiche
Café, etwas alt, aber mit Stil. Die paar Menschen an den anderen
Tischen. Ach, wie wäre es schön, mit dir zu diskutieren, und zu hören,
wie du denkst, wie du mich auf dieses oder jenes aufmerksam machst,
das ich übersehen oder vergessen habe, wie wir unser Denken und die
Gefühle gegenseitig ins Reine bringen. Es ist wunderschön, Marlena,
für dich Mails zu schreiben. Aber manchmal fehlt mir deine Antwort,
deine Bemerkung, vielleicht auch nur ein kleines Lächeln auf deinen
Lippen, ein Augenzwinkern. Und du darfst nicht denken, dass ich immer
allein reden will. Ich könnte ebenso lange dir zuhören, ohne viel zu
sagen, einfach deinen Gedanken folgen, schauen wie du sie mit deinen
Gesten begleitest und unterstreichst, wie du sie wahr machst mit
deiner Präsenz.
Du hast recht, das Leben ist wunderschön, und das Glück ist von kurzer
Dauer, aber das Glück kommt immer wieder, auch wenn man manchmal nicht
mehr daran glaubt. Vielleicht sind das Glück kleine Inseln im Ozean
des Lebens. Nicht das ganze Leben kann Glück sein, aber einzelne
Phasen oder Momente. Und ich kann das gut verstehen, dass es so sein
muss. Es hängt mit der Sättigung des Menschen zusammen. Wenn er immer
Kaviar isst, dann hat er schliesslich genug Kaviar gehabt. Er wird
dessen überdrüssig. Das Unglück ist das Kontrastmittel, damit wir
überhaupt unser Glück empfinden und erleben können. So wie der Tod.
Stell dir vor, wir würden ewig leben. Ach, das wäre sowas von monoton,
diese Monotonie wäre geradezu tödlich. Weil das Leben begrenzt ist,
müssen wir uns anstrengen, ein schönes Leben daraus zu machen. Wir
müssen daraus ein Kunstwerk machen. Und jeder muss das selbst machen.
Jeder ist sein eigener Künstler..
*
Gestern hatten wir Kaviar, by the way. Ich hätte dir gern ein Brötchen serviert.
...

Dienstag, 3. Mai 2011

antizyklisches Verhalten (2)

(Fortsetzung)  

Heute finde ich allerdings, ich war ein bisschen zu bescheiden in meinem Leben. Wenn ich die Menschen um mich herum ansehe, im Kiwanis, in der Direktion, so muss ich sagen, da haben einige von ihnen mit viel weniger Begabung als ich Karriere gemacht. Ich habe das Gefühl, ich hätte aus meinen Begabungen mehr machen können. Aber das habe ich erst spät im Leben bemerkt. Ich habe immer geübt im Leben und nie die Performance angesteuert. Nun ja, das ist jetzt ein bisschen absolut formuliert. Viele Leute hier würden sagen, ich hätte eine Karriere gemacht und so weiter. Doch ich empfinde es nicht so. Ich glaube ich hätte künstlerisch etwas großes erreichen können. Aber ich hatte nicht genug Mut. Vielleicht hätte ich auf eine Familie verzichten müssen. Als ich jung war, war ich überzeugt, das Leben sei ein großes Abenteuer. Und die Existentialisten haben von nichts anderem gesprochen, und die Beauvoir und Sartre haben es uns vorgespielt (auch wenn heute aus den Tagebüchern noch andere Aspekte zum Vorschein kommen). Die ganze Welt schien uns offen, und von allen Abenteuern scheinen uns die geistigen (qua platonischen) die größten.

Vielleicht habt ihr Frauen nicht so wilde Pubertätfantasien wie wir Männer. Aber ich habe wirklich von einem großen Leben geträumt, Intellektueller, bekannt, gut informiert und eine unüberhörbare Stimme in der Öffentlichkeit. Natürlich Sartre war so ein Beispiel. Oder ein paar Journalisten, die ich kannte. Und jetzt sitze ich hierals Chefsbeamter (!) im Büro und schau auf den W-Platz hinunter und träume ein bisschen in die Welt hinaus. Ach, wie ist das Leben bürgerlich monoton. Wir sind alle Gefangene unserer Sozialversicherungen. Du bist es, Marlena, und ich bin es. Wir sind es alle, in den modernen Industrie- oder Post-Industriestaaten.
Und dabi hätte ich gerne ein außergewöhnliches Leben gehabt, mit einem außergewöhnlichen Tod, wie Rilke oft davon gesprochen hat. Was ist das für ein Leben, wenn man mit 76 oder so im Bett stirbt, womöglich senil in einem Altersheim. Wo ist da die Würde des Menschen? Was ist der Mensch, wenn er schließlich als Tier enden muss?

antizyklisches Verhalten

Liebe Marlena
Dir kann bange werden, weil die Welt so schön ist? Das kommt mir ein bisschen bekannt vor. Als ich jünger war, hatte ich von mir den Eindruck, ich sei glücklich, wenn der Weg bergauf ging, weil ich dann schon an den angenehmen Abgang dachte, und ich war unglücklich beim Abgang, weil ich dann schon wieder an den nächsten Aufstieg dachte. Das ist sozusagen antizyklisches Verhalten. Und du kannst dir vorstellen, dass so etwas ziemlich anstrengend ist, wenn man in den Alpen lebt, wo es ständig nur auf- und abwärts geht;----) Ich habe mir oft auch im Gymnasium schlechte Noten ausgedacht, um dann viel bessere zu erhalten. Ich wollte damit wohl einfach nicht negativ überrascht werden, sondern positiv. Ich wollte nie zuviel erwarten, um mit dem, was kommt, zufrieden zu sein.

Heute finde ich allerdings, ich war ...
...

Montag, 2. Mai 2011

2. Mai

date 2 May 2005 19:03
subject ...


Lieber...,
Es regnet. Nein es regnet nicht nur, es giesst Eimer voll Wasser vom
Himmel herunter. Und vielleicht ist mir dieses "kompatible" Wetter
doch lieber als ein kontrastierender Sonnenschein.
Weisst du, ganz neulich habe ich wieder die Warnung gehört, dass man
in Zukunft keine Spuren von uns sehen wird. Jede Art von Kommunikation
geschieht heute entweder per Telefon, SMS oder Mails. Und mit Mails
meine ich diesmal wirkliche Mails. Kurze, in aller Hast geschriebene
Mitteilungen, die unser Inneres im Schatten lassen.

Und heute habe ich auf meinen alten CDs gesucht nach eventuellen
Bildern, die dort liegen könnten - und dabei entdeckt, was ich
immerhin schon gewusst habe: dass wir uns Briefe geschrieben haben.
Ich weiss nicht, ob du unsere Mails irgendwo speicherst oder nach dem
Lesen löschst. Ich habe lange Zeit eine Kopie meiner Mails an eine
besondere Hotmailadresse geschickt, die den Titel "tillminskatt"
hatte. Doch diese hat man mir dann mal geleert, weil ich über einen
Monat lang nicht mehr hineingegangen war. Von dir dagegen habe ich
noch das meiste, ich glaube fast alles.

Auch heute konnte ich es nicht sein lassen ein wenig zu lesen und ich
würde garnicht aufhören, wenn.. Ja, das ist komisch. Es tut weh, sie
zu lesen. Vielleicht wunderst du dich wieso, aber eigentlich glaube
ich dass du das schon weisst.
*
Wir stehen ein Jahr vor den nächsten Wahlen in Schweden.. und die
Temperaturen steigern sich in der Politik. Die Sozialdmokraten sind im
Moment "in bad shape". Noch nie hatten sie so wenig Anhänger. Und ich
glaube, dass die vorwiegendste Eigenschaft der Schweden, der Neid, (so
sagt man jedenfalls) einen nicht geringen Teil der Schuld trägt. Göran
Persson, unser "statsminister" hat sich nämlich ein "Gut" gekauft, und
man wirft ihm vor, dass er überhaupt kein Interesse mehr hat an der
Politik, sondern nur an sein Privatleben denkt und dass er nun als
Gutsbesitzer kein geeigneter Vertreter der Arbeiterklasse sei.
Aber natürlich gibt es auch Gebiete auf denen die jetzige Regierung
nicht besonders erfolgreich ist. So haben wir z.B. eine riesige
Arbeitslosigkeit.. Man spricht offiziell von ca 8 % doch die Gegner
sagen es handelt sich um 20 - 25 %. D.h. wenn man diejenigen
dazuzählt, die weiterstudieren, weil sie keine Arbeit finden. Dazu
kommen auch die Unmengen von Krankgeschriebenen und vorzeitig
Pensionierten. Ich wage keine Zahlen zu nennen, aber sie ist riesig.
*
Puh, wie bin ich bei der Politik gelandet?
Ich habe mir einen warmen Kakao gemacht. Einen richtigen. Als ich noch
Teenager war, habe ich es von einem Gast unserer Familie gelernt. Er
war ein Geistlicher aus Südamerika und er zeigte mir, wie man das
machen muss. Seitdem kann ich ihn nicht anders trinken.. und immer
denke ich dabei an diesen Mann, der eifrig in seiner Tasse Kakao,
Zucker und Schlagsahne zu einem "fluffy" Brei zusammenrührte und dann
kochendes Wasser darüber goss. Mir fehlt wirklich ein neues deutsches
Wörterbuch.
*
Dies ist eine kurze Woche. Heute mussten wir unsere
Einkommensteuererklärungen abgeben. Für mich ist das einfach.. ich
unterschreibe nur ein Papier, das schon alle Angaben vorgedruckt
enthält. K hat es ein bisschen schwerer gehabt, weil er Wald verkauft
hat voriges Jahr. Für so drei Stunden Hilfe von einem Juristen, hat er
rund 4.000:- Skr (450 Euro) bezahlen müssen. Solche Stundengebühren
sollte man als Studienrat haben. Wenn ich denke, wie oft wir für
nichts eine Menge extra Arbeit auf uns nehmen mussten. Erinnerst du
dich, wie ich oft spät am Abend müde und "wütend" nach Hause kam und
dir dann mein Leid klagte?

Und du mein lieber Mausfreund? Wohin bist du verschwunden? Gerade
jetzt, wo ich dich so sehr brauchen könnte..

Ich werde mir einen Film ansehen heute Abend, der sogar für K etwas zu
stark war. "Der Pianist" heisst er. Vielleicht kennst du ihn. Ich
brauche was starkes heute.. und den Whisky hat wohl K schon
ausgetrunken.

Ich grüsse dich lieb,
Malou

Ach, warum..???

date 2 May 2005 11:34
subject Ach, warum..???


Lieber ...,
Wenn du wüsstest, wie mir heute ist, dann würdest du schnell
ausrücken.. und du schweigst.
Anna hat uns an diesem Wochenende eine neues Operativsystem
installiert. Und zuerst haben wir natürlich alles, was wir behalten
wollten vom Computer auf CD's gelegt. Hat prima funktioniert.
Nur eine CD war scheinbar irgendwie beschädigt. Sie zeigte, dass
alles in Ordnung war, wie die anderen, aber als wir sie dann nachher
kontrollierten, war sie leer.
Und gerade auf dieser CD lagen mein privater Folder und auch die
Bilder von Annas erster Zeit  in Linköping, alles Bilder, an denen ich
besonders hing. Bilder von schönen Festen und auch die aus deinem
Büro. Ich bin untröstlich.
Die von dir gibt es ja noch bei dir... Kannst du sie mir nochmals
schicken, wenn du mal Zeit hast? Ich habe sie mir ab und zu angeschaut
und mich darüber gefreut. Aber jetzt sind sie weg. Ausgelöscht.

Und du weisst, diejenigen, die wir uns in Fotofolder geschickt haben,
habe ich doch immer in meinem privaten Folder gespeichert.
Hast du noch irgendein Bild von einem Fest bei Å. z.B.?

Ach, bitte ....
MlG
Malou

--------------
subject PS
Die Bilder, die du mir in gmail geschickt hast, habe ich mir wieder
herausgeholt.
D.h. deine schönen Rombilder und Ägypten habe ich noch.
M.

Sonntag, 1. Mai 2011

1. Mai

 1 May 2007 14:30

Heute schläft Schweden. Einige demonstrieren zwar, aber viele liegen
ausgeschlagen nach dem Walpurgisfest. So sicher auch meine Gäste, die
heute Morgen um 2 Uhr unser Fest verlassen haben. Wir sind nicht wie
früher zu einem der grossen Feuer gegangen sondern haben uns bei einem
guten Essen (mit ebenso guten Getränken) einen gemütlichen Abend zu
Hause gemacht.

Hier ist es wunderschön jetzt. Die Obstbäume im Garten blühen und das
Wetter ist angenehm. Ich liebe diese Jahreszeit. Ich werde hinaus
gehen und ein paar Bilder machen.

So lasse ich dich wieder und freue mich auf dein nächstes Mail.

Mit lieben Grüssen
Marlena