Montag, 26. Februar 2024

Heimweh - oder Sehnsucht nach ..



Subject: Sonntagnachmittagsgeflüster ...

Liebste Marlena
Noch immer sitze ich hinter meiner Zeitung. Es ist empfindlich frisch geworden bei uns, und es weht ein kühler Wind. Aber der Himmel ist blau, hellblau, mit etwas verblasenen Wolken. Doch im übrigen ist jetzt jeder sicher, dass der Sommer vorbei ist. In dieser Zeit sehne ich mich am meisten nach dem Wallis.


das Wallis

 Dort gibt es tagsüber noch viel Wärme, und es riecht nach Herbst und die Lärchen brillieren wie Gold in der Sonne. Ach, manchmal habe ich wirklich Heimweh nach diesen Bergen und vor allem natürlich nach den alten Orten. Aber es ist immer auch eine Sehnsucht nach der Jugend.

Ich war ja etwa 8 Jahre alt, als wir ins Wallis umzogen. Ich weiss noch ziemlich genau, es war um Weihnachten. Ich musste irgend ein kleines Weihnachtsgeschenklein früher beenden, weil es sonst nicht mehr gereicht hätte. Und die Lehrerin händigte es mir allein aus. Und dann fuhren wir mit dem Zug durch die Winterlandschaft und dann in diese hohen Berge hinein. Dort gab es mehr Schnee. Und in Visp, da hatte es echt hohe Schneehaufen auf den Gehsteigen und von den Dächern hingen die eiseren Zapfen. Die Häuser waren mächtig, mit schweren Platten bedeckt. Das wirkte auf mich immer italienisch. Und dann brachte uns der Vater zum ersten mal in die neue Schule. Ich war total enttäuscht. All diese Kinder waren in ein kleines Zimmerchen gezwängt. Bank stand neben Bank. Unter den Fenstern glühten die Öfen. Und der Peter W. blödelte mit Manuela H. herum. Und alle trugen diese Finken, die wir sonst nur zuhause, aber doch nicht in der Schule getragen hatten. Aber hier, auf diesem Parkett, konnten sie richtig gleiten in den Hausschuhen. Und die alte Lehrerin, sie war wirklich dünn und steinalt, hatte eine grosse Brille auf der Nase. Und wenn sie Geschichten erzählte und fast mehr in Begeisterung fiel, als wir es als Kinder konnten, dann blib an ihren Lippen die Spucke hängen und zog so Fäden. Und das störte mich sosehr, dass ich in den Geschichten gar nicht mehr richtig folgen konnte. Und in gewissen Stunden verschwanden die Buben unter den Bänken und gingen hinaus in den Gang, wo ein WC war, bloss um dort ein bisschen zu blödeln. Manchmal war praktisch die halbe Klasse, dh. Klassen 1 bis 4, weg. Und sie merkte es nicht. Sie war sosehr in ihren Unterricht vertieft, dass sie nicht merkte, wenn die Klasse auswanderte. Och, sie war keine schlechte Lehrerin. Aber sie war ein bisschen parteiisch. Und vor allem hatten wir einen Deutschen, der manchmal in Lederhosen kam, und so einen blonden Schnitt hatte, wie man die Haare einfach hier im Wallis nicht zu tragen hatte, und mit ihm war sie manchmal sehr hart und streng.

So hasste ich anfangs die Zeit im Wallis. Und ich schaute der Eisenbahn nach, die am gegenüberliegenden Berghang voranfuhr Richtung Bern und Zürich, also L letztlich. Und ich hasste die Schule, weil es keine anständigen Schulzimmer hatte und alle so zusammengepfercht in einem normalen Raum untergebracht waren. Und die katholischen Kinder, die in der öffentlichen Schule waren, warfen Steine nach uns, wohl weil wir für sie Heiden waren. Und im Winter hatte es stehts viel Schnee und er blieb lang bis weit über Ostern hinaus. Und dann wurde es nass und pflotschig. Und im Sommer war es heiss und windig, aber es gab nicht einmal ein Bad. Man konnte einfach nichts Vernünftiges tun, als an den hohen Bergen entlang zum Himmel hinaufschauen. Oben, an den Berghängen, hockten die weissen Wolken, die Schönwetterwolken. Und im Himmel gab es manchmal Militärflugzeuge, die sehr tief über Visp einen Bogen flogen, so dass es richtig donnerte, um dann in Raron zu landen. Dort gab es nämlich einen Militärflugplatz, den mein Onkel noch mitgeholfen hatte zu bauen. Er war als Ingenieur im Krieg dort tätig gewesen. Und manchmal fuhr ich später mit meinem Velo auf der Hauptstrasse die 6 oder 7 km hinunter nach Raron. Dort hatte ich einen Schulkameraden, dessen Vater einen grossen Bauernhof hatte. Und dort konnte ich sehen, wie man Kartoffeln erntete, und wie der Stier auf die Kuh steigt und wie junge Ferkel aussehen, und wie drüben, etwa in 200m Entfernung, diese Venoms und Vampires landeten und starteten und einen höllischen Lärm machten, so dass die Hühner ganz unruhig auf dem Hof herumgingen.
Aber es brauchte ziemlich viel Zeit, bis ich mich dort in Visp heimisch fühlte. Eigentlich war es dann erst, als ich ins Gymnasium kam und mit den einheimischen Jungen Kontakt hatte. Da fühlte ich mich erst richtig zuhause, als ich anfing, Fendant und Bier zu trinken und mich nach den Mädchen umschaute, die dort alle sehr brav, aber auch nicht so hässlich waren. Ach, vielleicht ist es doch eher das Heimweh nach der Jugend, und weniger nach Visp.
Wenn ich heute nach Visp gehe, dann finde ich das alles so eng und klein, und zwischen die Berge eingeklemmt. Und ich spaziere herum und es ist irgendwie frustrierend, weil ich das Gefühl habe, ich wäre hier zuhause, und doch ist mir alles fremd. Die Strassen sehen anders aus, neue Häuser, Fussgängerzonen, Unterführungen, Überbauungen. Sie haben alles neu gemacht, ohne mich auch nur zu fragen, ob ich einverstanden sei! Ach es ist kaum mehr auszuhalten! Es ist Visp und es ist doch nicht Visp.
*
Wo bist Du aufgewachsen, Marlena. Das war in Uppsala, oder? Aber doch auch nicht Deine ganze Jugend? Es ist doch merkwürdig. Wenn man jung ist, denkt man, die Erwachsenen sind weit weg, sie haben keine Ahnung von der Jugend. Sie sind letztlich fremde Wesen. Und wenn man dann erwachsen ist, merkt man, wie nah einem die Jugend immer ist, und wie all diese Erinnerungen noch frisch sind und in uns weiterleben. Aber vielleicht haben wir diese Beziehung zur eigenen Jugend mehr, als sie frühere Generationen hatten?
*
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag Abend. Ist es stiller geworden zwischen uns? Ich merke es nicht. Meine Gedanken kreisen immer noch um Dich, wie um einen "alten Turm" .. oder so ähnlich.
Ich küsse Dich, Marlena
Und ich wünsche Dir einen guten Wochenanfang
...

PS  Ich habe gestern schon ein Mail geschrieben, aber vielleicht an eine andere Adresse. Schau mal überall nach.


Donnerstag, 22. Februar 2024

Auf der Suche nach ...

 (R)


 Datum: den 20 februari  

Lieber ...,

Heute früh strahlte die Sonne nur so. Es war der schönste Tag seit eh und je und es tat mir leid, dass ich gerade an einem solchen Tag viele Stunden in einem Auto verbringen sollte. Vor zehn Uhr bin ich dann hinunter ins Zentrum gefahren und dabei kam mir der Gedanke, ich könnte mal in der Bibliothek nachsehen, ob sie etwas von Houellebecq hätten (ich habe noch nichts von ihm gelesen). Aber leider öffnete die Bibliothek erst um 11 Uhr an diesem Tag und so beschloss ich, nach allen anderen Besorgungen, nochmals vorbeizukommen. Ich war etwas früh zurück und habe mich also vor die Bibliothek gestellt und dort das stille Straßenbild betrachtet mit dem Gesicht gegen die Sonne gestreckt (so wie alle Schweden es zu dieser Jahreszeit tun). Es war so herrlich still überall. Die Leute bewegten sich gemächlich und ohne Eile. Ein paar Frauen mit Kinderwagen, ein paar alte Leute mit Rollator, natürlich auch ein paar Politiker, die ja ihre wichtige Arbeit im Kopf herumtragen und oft im Straßenbild zu sehen sind. Auch der Verkehr war sehr gering. Ich habe dabei an deine Worte über ruhigere Zeiten gedacht.

In der Bibliothek hatte man keine Ahnung von dem Schriftsteller mit dem unmöglichen Namen. Man suchte ihn in den Katalogen und sah, dass es zwei Bücher von ihm gab, die ins Schwedische übersetzt sind. Ich sagte ihnen, wie hoch er von einigen Kritikern geschätzt wird (völlig bewusst, dass ich mich mit fremden Federn schmückte) und sie beschlossen, ein Buch von ihm zu bestellen. Dazu muss ich dir noch sagen, dass die eine Bibliothekarin, eine ziemlich attraktive Frau in meinem Alter, etwas eitel ist und dass es an ihre Ehre geht, wenn jemand nach einem Buch fragt, das sie nicht haben. Natürlich musste es sich hier um einen sehr unbekannten Schriftsteller handeln. Ich dankte für die Hilfe und sagte, ich werde mal in der Buchhandlung nachsehen. Und sie meinte, es würde sie sehr wundern, wenn es dort ein Buch von ihm gäbe. Nun ja, ich hatte auch keine großen Hoffnungen, aber die Sonne schien so herrlich und ich wollte mir ja noch den Reakatalog holen und so bin ich in unserem kleinen Bücherladen gelandet. Ich habe dir schon früher mal davon erzählt. Er ist nämlich ganz einmalig. Sehr klein und unansehnlich aber mit einem Feuergeist, der weit bekannt ist. Der Besitzer selbst ist ein grosser etwas steifer Mann, etwas träge und späht unruhig herum wenn Kinder im Laden sind. Aber sein Angestellter ist nahezu berühmt. Er weiss was seine Kunden suchen, er erinnert sich daran, nach was du mal gefragt hast oder was du früher gekauft hast. Er ist unglaublich tüchtig und flink.. Ich könnte ihn noch mehr loben, denn seinetwegen wird diese kleine Buchhandlung als die beste der ganzen Region betrachtet. Wach auf, ... ! Ich erzähl dir was. 
Also, ich fragte nach diesem Houellebecq und er schaute in einem Katalog nach. Dann erinnerte er sich, dass er wohl ein Buch von ihm haben könnte und holte sich eine hohe Leiter, um auf dem obersten Regal, wohin er einige "nicht-rea-bücher" verpasst hatte, zu suchen. Mit jedem Buch, das er vergebens herauszog, sank mein Mut und plötzlich stand er da mit zwei Büchern in der Hand: Hier habe ich beide Bücher von ihm. Zuerst glaubte ich, ich hätte falsch gehört. Dann erinnerte er sich auch, was er darüber gelesen hatte und lobte ihn als einen der grossen unserer Zeit. Und als ich ihm von meinem Besuch in der Bibliothek erzählte, war er so stolz, dass er mir gleich erzählen musste, dass er von dem Nobelpreisträger in Literatur 10 Bücher gehabt hätte, während man in der größten Buchhandlung in X nur eins hatte. Ich glaube, sein Tag war gerettet. Ausserdem lobte er sehr den Roman von Imre Kertés, "Roman eines Schicksallosen", der in Schweden in diesem Jahr frei an alle Abiturienten verteilt wird. 
 
Ach, weisst du, wenn du mir gegenüber sitzen würdest, dann wäre sowas leicht und schnell erzählt, aber wenn ich es schreibe, kommt es mir wirklich etwas zäh vor und sicher nicht besonders interessant. Kein Herzblut drin.. wie du sagen wirst. Und ich tröste mich damit, dass es nicht ganz umsonst geschrieben ist, da ich ja wirklich die Sprache übe.
*
 Dann bin ich mit meinem "Fund" nach Hause geflitzt und habe mir schnell ein gutes Essen gemacht. Ich sollte ja bis am Abend damit auskommen. Schnell ein paar Zeilen an meinen Mausfreund und dann ging es los nach Strängnäs.. Ich werde dich vor Details verschonen.
(...)
Nun muss ich doch ins Bett. Ich glaube, mit der Länge meines Mails musst du durchaus zufrieden sein. Wenigstens etwas.. Herr Oberlehrer.. :-)
Gute Nacht, mein lieber Mausfreund.
Ich vermisse dich. 
Marlena



Mittwoch, 14. Februar 2024

Gigeli-Gischtig

 

 

Liebe Malou
Ach ja, ich erinnere mich daran, dass du mal ein Foto geschickt hast, wo man dich solch ein semla essen sah. Im Wallis nannte man diesen Tag Gigeli-Gischtig. In der Deutschschweiz würde Gigele eigentlich 'unkontrolliertes Lachen, Lustigsein, sich nicht mehr halten können bedeuten. Aber was es bei den Wallisern bedeutet, weiss ich nicht. Vielleicht haben sie den Namen aus der Deutschschweiz übernommen. Auf jeden Fall haben sie morgen auch Ascher-Mittwoch.; Dann gehen sie alle mit blassbleichen Gesichtern und aufgewühlten Frisuren um und versprechen, bis Ostern Diät halten zu wollen.
Ich habe ein paar lustige und schöne Erinnerungen an Walliser Fasnachten. Doch jedesmal war auch viel Alkohol im Spiel. Die Walliser trinken einfach in der Regel ziemlich viel. Ich weiss gar nicht, wie ich jetzt noch dort leben könnte. Die Männer treffen sich meist in Restaurants, trinken eine Runde, gehen dann ins nächste Restraurant. Und das geht weiter bis Mitternacht. An einen erinnere ich mich speziell. Er war eine Generation älter als ich. Man sah ihn nicht oft, aber wenn er unterwegs war, hat er heftig getrunken. Er hatte eine hübsche Frau und ich glaube, sie hat versucht, ihn etwas unter Kontrolle zu halten. Wenn immer wir uns trafen, hat er die Getränke bezahlt. ich hatte den Eindruck, er sucht einen Schwiegersohn für seine Tochter, die eigentlich ein nettes Mädchen war, für mich damals einfach noch ein bisschen zu jung. Und einmal, ich glaube, das war an Fasnachten, hat er mich aufgefordert, mit seinem Töchterchen zu tanzen. Das war mir etwas peinlich, vor den Augen ihrer Eltern. Nun ja, solche Dinge gibts in der Jugend. Und man hat in diesem Alter Probleme mit Dingen, die sich die Erwachsenen manchmal kaum mehr vorstellen könnten.

Übrigens, weshalb liegt neben dieser Semla ein Löffel. Isst man sie mit Löffel. Oder kann man auch einfach so hineinbeissen, um nachher einen weissen Schnauz herumzutragen?


Wir haben lange gemailt. Ich wollte um 18h oder so heim, und schliesslich ist es fast 22h geworden. Ach Malou, wir treiben es noch immer wie die Jungen.

 (---)

 Liebe Grüsse und Küsse

Samstag, 3. Februar 2024

Bild wiedergefunden

 


Das Foto stammt aus irgend einer Kirche. Ich kann nicht mal mehr genau sagen, aus welcher. Aber es ist auch eines meiner Lieblingsbilder. Das schaut aus wie ein Barockbild, nicht wahr? Man könnte es direkt in ein Ölbild übertragen. Es ist auch ein schönes Bild in dem Sinne, als es nicht leicht ist, fotografisch die Spiritualität eines Menschen abzubilden. Aber hier in dieser Kapelle kommt das sehr gut zum Ausdruck.


Freitag, 2. Februar 2024

Hei, das ist ja ...

 

date 17 February 
subject Endlich fertig



Liebe Malou
Hei, das ist ja eine wahre Flut von Mails und schönen Gedanken! Am meisten habe ich mich ergözt mit der Vorstellung, dass ich mit Dir vor der bocca della verità stehe. Sicherlich würde ich ein bisschen bleich werden ob all Deiner Fragen. Und dann musst Du wissen, dass dort immer viele Leute herumstehen, um sich auch dem Lügendetektor zu unterziehen. Man ist also nicht untersich mit seinen Fragen, sondern einem kritischen römischen Publikum ausgesetzt. Und dann stelle ich mir vor, wie ich nach all Deinen heikeln und kritischen und detektivischen Fragen meine Hand herausziehe ... und, siehe da, mit 8 Fingern dran!!

Wie meinst Du, hat Cäsar seine Mosaikböden mitgeschleppt? Die sind doch nicht transportabel! Und das Bild von der Via del Cappulari ist hübsch. Es ist erstaunlich, wie die Leute damals malen konnten. Heute kann das niemand mehr. Aber damals haben sie noch mit der Fotographie gewetteifert. Und dazu das mechanische Bild überboten, was die Bildstimmung betrifft.

Ich werde mal sehen, wo ich meine betende Nonne finde. Ich weiss auch nicht mehr genau, wo ich das Bild aufgenommen habe. Es war in irgend einer Seitenkapelle einer Kirche. Ich habe eine Vermutung. Mehr ist es aber nicht. Es gibt soviele Kirchen. Kürzlich habe ich einen einfachen Stadtplan Roms gesehen. Und überall, wo eine Kirche steht, ist das auf dem Plan mit einem Symbol markiert. Mann kann es sich kaum vorstellen. Es gibt den Eindruck, dass du überall im Zentrum Roms innert 500 m eine Kirche erreichen kannst. Es gibt soviele Kirchen wie Bushaltestellen, hat man den Eindruck. Das ist wirklich phänomenal. Aber es ist im Sommer auch sehr bequem, wenn man alle 500m in einen kühlen, grossen und dunkeln Raum eintreten kann, um sich wieder auf Normaltemperatur herunter zu kühlen. Da ist der liebe Gott doch wirklich sehr mildtätig.

Gestern war hier nochmals FAsnacht, und ich bin schon um halb drei nach Hause. Ich habe mir einen faulen Nachmittag gemacht. Abends war A zu Besuch, und S verwöhnt sie immer mit viel Aufwand auf dem Tisch. Aber ich habe mich zurückgehalten. Nach 5 Uhr nichts mehr essen, wie Dein Kollege gesagt hat, das ist ein gutes Rezept.

Du willst mich nochmals aufwärmen für eine Rombegeisterung? Na ja, da weiss ich jetzt nicht, welche Temperaturen ich noch erreichen kann. Aber ab und zu suhle ich noch in meinen Erinnerungen. Und immer noch wollte ich eigentlich einen kleinen Bericht - Text und Bild - schreiben. Aber ich habe nicht die Geduld, mich dafür hinzusetzen. Es ist ja auch so, dass die Früchte eines solchen Berichtes erst in ein paar Jahren deutlich werden. Das erschwert die Motivation. Ich hatte mal angefangen, und es dann wieder liegen gelassen. Im Moment macht es kaum einen Unterschied. Aber in 10 Jahren wäre es vielleicht hübsch, das nochmals zu lesen.

Ich muss schliessen. Ich habe bald eine Sitzung und muss sehen, dass ich rechtzeitig dort bin.

Ich wünsche Dir einen schönen und sonnigen Wintertag.
Mit lieben Grüssen
...



Vestatempel

 






Liebe Marlena

Merci für das Bild des Vestatempels. Er sieht so urtümlich und doch irgendwie schön aus. Ich habe mal gelesen, dass die Dachkonstruktion neu sei. Aber genau dieser nahtlose Übergang von den Säulen zum Dach, ohne Zwischenbau sozusagen, das hat mich immer fasziniert. Das macht diese Urtümlichkeit aus, glaube ich. Es ist nicht so, dass ich den Tempel so sehr mag, weil ich mir die Vestalinen darin vorstelle, die jungen unverheirateten Frauen Roms, meist aus guten Familien stammend. Das waren wohl die ersten, aber 'heidnischen' Nonnen Roms!? Es gibt bestimmt aus dem 19. Jahrhundert schöne, realistisch gemalte Bilder über Vestalinen, und wie sie dort ihr Feuer pflegen.
Damit haben wir uns als Gymnasiasten die Fantasien gekitzelt.

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Heute Abend ...


Lieber ...,
Heute Abend habe ich mir nochmals deine Bilder aus den Mails geholt und sie alle auf jpg geändert. Seit 21.00 Uhr mache ich schon daran herum. ... und nun bin ich fertig damit.  ...
Aber es war nicht nur Arbeit, denn ich habe auch viel Freude daran gehabt. Übrigens, du hast bedauert, dass du kein eigenes Bild von dem Vestatempel hast, und da fiel mir ein, dass ich eins bekommen habe. Ich lege es dir bei.

Hast du welche von der "Bocca de la verità"? An die erinnere ich mich noch aus dem Film "Roman Holydays". Dort möchte ich mal, dass du deine Hand reinsteckst und mir ein paar Fragen beantwortest. ;-)

So, ich muss ins Bett. Gute Nacht,
Malou

Donnerstag, 1. Februar 2024

Nochmals ...

 

Aquarell von Roesler Franz 1878.


... um deine Lust für Rom wachzurufen.. :-)
Ein bild mit dem Text: Albergo dell'Orso, d.h. "Hotel zum Bären", ist wohl das älteste Hotel von Rom. Oder besser gesagt war. Es ist nämlich seit mehreren Jahrzehnten verwandelt zu der Luxuskneipe Hostaria dell'Orso.
Hier, behauptet man, habe Dante gewohnt im Jahre 1301 und im 16. Jahrhundert hiess die Besitzerin Donna Vanezza, ehemalige Geliebte des Papstes Alexander VI Borgia.

Weisst du, dass Julius Caesar auf seinen Reisen seine eigenen Mosaikfussböden im Gepäck mitführte? Ach, das Buch ist voll von solchen lustigen Informationen, zwischen den Fakten.

Wo bist du chéri? Schon zu Hause auf dem Sofa? Oder in deinem Lieblingssessel? Und nun lasse ich dich wieder.. nur weil es so sein muss..
GuK
Malou

Warum nicht?

 


Lieber ,,,

(---) 

Was ich eigentlich sagen wollte: Ich habe eine wunderschöne persönliche Reiseschilderung über Rom gefunden mit dem Titel "Du und ich in Rom", von Sigge Hommerberg geschrieben. Es ist ein Buch für Leute, die eine Romreise planen, die gerade dort gewesen sind, oder die sich dorthin sehnen. Vielleicht gehöre ich in alle drei Kategorien. Einmal möchte ich dorthin fahren, mit dir bin ich (leider nur in Gedanken) dort gewesen, und schliesslich meine lebenslängliche Sehnsucht nach dieser Stadt.
Sigge Holmberg besitzt gute kunsthistorische und auch archeologische Kenntnisse. Ausserdem ist er sehr gastronomisch interessiert. Das Buch gibt praktische Tips nicht zuletzt über Essen und Wein. Zwanzig Spaziergänge unter Führung mit Kartenskizzen zu jedem Kapitel. Und schliesslich ein kleines Nachschlagewerk über andere Sehenswürdigkeiten und die Adressen zu den beliebtesten Restaurants und Trattorien des Schriftstellers.

Was sagst du dazu? Ich wünsche das Buch wäre in andere Sprachen übersetzt. Muss mal bei google nachsehen, ob es so ist. Und weisst du, das "DU" in dem Titel des Buches bist immer noch du, chéri. Klar musst du nochmals dorthin. Hast doch den Vatikan verpasst. Ich würde so gern auf Entdeckungsfahrt gehen mit dir in dieser romantischen Stadt. Deine vorige Reise war doch nur eine Rekognozierungsreise, um die Zeit dann später besser ausnützen zu können. ;-)

Ich schicke dir ein kleines Bild mit aus dem Buch, ein Aquarell von Franz Roesler, vor mehr als hundert Jahren gemalt. Es zeigt die Via dei Cappelari (Strasse der Hutmacher). Und es sagt, so ungefähr sieht es heute noch aus. Sogar die Wäsche hängt noch dort. ;-)

Ich sehe gerade, dass du mir einen Artikel geschickt hast. Bin neugierig darauf. Ja, Gunnar Ekelöf ist einer unserer grossen Dichter.
So lasse dich einen Moment.
Wünsche dir einen schönen Tag noch,
MlGuK
Malou