Mittwoch, 27. November 2013

Ein Turm



"Wir bauen an dir mit zitternden Händen
und wir türmen Atom auf Atom.
Aber wer kann dich vollenden,
du Dom."

Ja, wir bauen ihn wieder, den Turm. Es ist schön etwas zu bauen. All die schönen Gefühle und Gedanken die man dabei hegt ..die Träume von der Vollendung ... was macht es wenn der Turm nie fertig wird. Der Weg ist die Reise wert. Und warum sollten wir nicht wieder heil herunterkommen? Glaubst du nicht auch dass wir immer wieder eine neue Sprache finden werden in der wir uns verständigen können ;-) Aber du, mit ein paar Jahren Architektstudien hinter dir, wirst mir schon ein wenig dabei helfen müssen damit ich nicht unnötig das Gebäude in Gefahr bringe.

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(R)

Dienstag, 26. November 2013

... nie mehr





7 November 2007 09:20
subject   7. Nov. 2007

Liebe Malou
Ich danke dir ganz herzlich für die guten Geburtstagswünsche. Und auch für das sms, das gestern plötzlich hereingeflogen ist. Und dass sie am 6. November Schweden beflaggen, ist mehr als richtig. Natürlich tun sie das auch ein bisschen wegen dem reformierten König mit seiner katholischen Tochter, die ich doch im St. Peter in Rom gesehen habe. Wir beziehen uns auf solche Dinge in einem Satz oder zwei. Das ist merkwürdig, wenn man bedenkt, wieviel Freud und wieviel Leid in solchen Ereignissen für die Betroffenen gelegen haben mögen.

Ja, du bist mein Heftpflaster Malou. Du bist diejenige Person, die  noch in meine tiefere Vergangenheit gesehen hat. Ich merke langsam, wie es ist, solcherart von der Vergangenheit abgeschnitten zu sein. Es wird nie mer möglich sein, sich voll zurückzuerinnern. Ich meine in einer Art, wie es eine Familie tut, wenn alle gemütlich zusammen sitzen und einer fragt: weisst du noch?. Natürlich kann man sich zurückerinnern. Aber die Erinnerungen werden nicht mehr ergänzt von andern Familienmitgliedern um sie zu einem vollen Bild zu komplettieren, vielleicht um Irrtümer aus dem Weg zu räumen, um starke Gefühle der Gemeinsamkeit aufkommen zu lassen.

Aber weisst du Malou. Ich habe da eine sehr merkwürdige Vorstellung. Ich weiss, wie sehr mich solche Erinnerungen melancholisch machen. Und je älter man wird, desto weiter reichen solche Vorstellungen in die Vergangenheit. Man fühlt sich wie ein Balanceur auf dem hohen Seil, der tief hinunter sieht. Manchmal habe ich den Eindruck, meine Trennung sei auch der Versuch, von diesem hohen Seil herunterzuikommen. Jetzt ist die Vergangenheit sozusagen gestutzt, und verliert sich nichtmehr in unendlich weiten Hallen des Dämmerlichts.

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(R)

Freitag, 22. November 2013

Petrarca



Re: Herbstlich

Liebe Marlena
Ja, diese Biographie über Petrarca ist interessant. Ich hatte wirklich nicht allzu viel über ihn gehört bisher. Ps Bruder war Geistlicher. Petrarca selbst war eigentlich Jurist, hat aber sein Studium, das er in Monpellier angefangen und in Bologna fortgesetzt hat, nicht beendet. Durch den frühen Tod seines Vaters sind die beiden Brüder dann reich geworden. Und so konnte Petrarca sich dieser Briefschreiberei widmen. Er war oft Berater von hohen geistlichen Würdenträgern und hatte freundschaftliche Beziehungen zu vielen grossen Leuten in Europa. Und Cicero ist wirklich eines seiner grossen Vorbilder.

Am interessantesten finde ich die Änderungen seines Weltbildes vor dem Hintergrund jenes Dantes, wie er es in der Divina Commedia dargestellt hat. Beide, Petrarca und Dante, waren von ihrer Abstammung her Florentiner. Und beide lebten im Exil sozusagen. P hat immer wieder gegen dieses Avignon gewettert und alle seine Bemühungen in den Versuch gesteckt, einflussreiche Männer zu gewinnen, damit die Kurie der katholischen Kirche zurück nach Rom gehe.In seinem Herzen lebte er für Rom. Gegenüber Dantes vertikalem Weltbild, das durch die Perspektive der göttlichen Allmacht gesehen ist, gibt sich Petrarcas Weltbild horizontal. Es ist wie eine Landschaft, in der man dahinpilgert, und immer neue und verschiedene Erfahrungen macht. Das Wesentliche ist in Petrarcas Welt die Vielheit, gegenüber jener der Einheit bei Dante. Die vielen neuen Erfahrungen, die neuen Dinge, die im Horizont auftauchen, zeigen eine Art Unübersichtlichkeit, wie wir sie heute wieder konstatieren. Individuelle Perspektivität ist das neue Charakteristikum der Weltsicht. Und das ist nun wirklich sehr modern.




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Donnerstag, 21. November 2013

Adventschmuck - Frauensache?





Liebe Marlena


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Ja, von den Herren kannst Du nicht verlangen, dass sie eine Adventdekoration zustande bringen. So was ist in ihren Genen nicht zu finden. Ich meine, dort wo das Adventschmuck-Arrangieren-Gen vorhanden sein sollte, ist einfach eine kleine Lücke. Ein Loch! Wir haben viele Löcher in unserer genetischen Struktur. Das ist erstaunlich. Wir müssen Sorge tragen, dass die übrigen Gene nicht durch die Löcher abfliessen und dass wir zum Schluss dastehen wie leere Milchtöpfe.

Nein, Spass beiseite. Ich habe gestern zuhause einen grossen Kürbis gerüstet. Das tue ich nicht ungern. Es ist im Grunde ein schönes Stück Arbeit. Aber wenn man das mit der elaborierten Technik und mit den ausgezeichneten Fähigkeiten tut, die sich in der männlichen Genstruktur befinden, geht das einigermassen einfach ;--)) Na ja, Kürbisse riechen einfach sehr fein, wenn man sie aufschneidet. Und das Fleisch hat eine wunderschöne Farbe. Deshalb tue ich das. Ich mag Kürbis eigentlich nicht so besonders als Gericht. Er ist ein bisschen fade. Nur einige süsse Sorten schätze ich. Es gibt einen, der wie Edelkastanie schmeckt. Er eignet sich ausgezeichnet zu Fisch. Ich habe mich weiter spezialisiert auf die Zerteilung riesiger Melonen, wie man dazu im Iran fähig sein muss. Auch das ist eine Arbeit, die ich ziemlich gerne tue. Aber Advent-Schmuck, nein, da kann ich nicht gross mitreden. Ich solidarisiere mich mit der Männerwelt und bin mit ihnen einig, dass Adventschmuck definitiv Frauensache ist. Was wir dazu beisteuern könnten, wäre eine Flasche Gewürzwein oder so was, nicht wahr? Oder einen Weissen für eine schöne Zabbajone.

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Der Arbeit verfallen ..


Liebe Marlena
...
Du hast vielleicht recht, ich mache mich verdächtig, wenn ich zu sehr
als "der Arbeit verfallen" erscheine. Doch alle haben sich schon daran
gewöhnt. ICH BIN WIRKLICH DER ARBEIT VERFALLEN. Ich kann
jederzeit ins Büro, ohne auch nur in Verdacht (welchen eigentlich) zu
geraten. Ich habe IMMER etwas zu tun. Sogar ich selbst schöpfe nicht
mehr Verdacht! Mein Problem ist eher, dass der PC zuhause sehr
schwerfällig arbeitet. Ich habe den Eindruck, dass er sich weigert,
längere Mails zu schlucken. Es ist immer umständlich, bis die Dinger
weg sind. Und ich glaube schlicht und einfach, dass er eigentlich
Mails von zwei oder drei Zeilen vorziehen würde. Aber da gerät er
bei mir an den falschen!!

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Dienstag, 19. November 2013

a w d w


Liebe Malou
„…awiw“ sollst Du haben.

Ja, die Gréco ist ein Grossmütterchen geworden. Aber in dieser Sendung auf einem französischen Sender hat sie auch gesungen. Und ihre Stimme ist immer noch sehr fest und rhythmisch aufregend und jung. Die Juliette hat in ihren Erzählungen viel Luft genommen. Sie hat erzählt, dass sie sozusagen wie ein Mann gelebt habe. Das heisst, sie konnte bei den Männern mit den Fingern schnippen, und sie sind ihr gefolgt (bis ins Bett, so muss man wohl annehmen). Sie hat sehr positiv geredet über ihr Alter und geschildert, wie sie ihren Ruhm immer noch geniesst.

Was Du über die Erlebnistiefe des Alters sagst, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber ich ertappe mich bei solchen Gelegenheiten oft, wie ich mich frage, dass ich in meiner Jugend gewisse Dinge viel grösser und viel schöner erleben konnte. Ich glaube, damals gab es einen weiten Horizont der Erwartungen. Alle diese Ereignisse hatten eine Bedeutungsdimension in die Zukunft. Und die war gross und weit und wichtig. Heute denke ich oft: und das war alles? Die Menschen sind doch - alles in allem - sehr menschlich! Na ja, sie sind alle sehr mittelmässig, mich selbst eingeschlossen! Du siehst, ich habe das Gefühl, am Ende der Fahnenstange angelangt zu sein. Na ja, nicht ganz, aber immerhin. Wenn man das Leben als einen Tag nimmt, ist es ungefähr 18.00h heute. Was Wunder, wenn man sich vornimmt, an diesem milden Abend bis 22.00h noch ein bisschen auf die Pauke zu schlagen?
....
So, ich schicke dieses Ding ab. Sonst hängt es hier bloss herum.
MlGukuawdw
...

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Re:

Ach, du mein lieber Mausfreund, du versprichst mir awiw - aber über dieses awiw hast du keine Macht. Wenn der liebe Gott will, oder alle anderen guten Mächte.. und auch dann glaube ich nicht an ein "awiw". Es ist zwar mein innerster Wunsch. Oder lass mich sagen der innerste Wunsch meiner Gefühle. Aber mein Verstand sagt mir, dass "awiw" nur ein "vl-awiw" sein kann. Und in diesem VL bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Dasein. Könnte es eigentlich besser sein?

Freitag, 15. November 2013

Münsterengel in Basel


...  von Tazro Niscino

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Als ich über die mittlere Brücke ging, begrüsste mich ein frischer Windstoss. Es ist immer wieder so. Auf der Brücke fühlt man die Weite der Welt. Und wenn vielleicht gerade eines dieser grossen Güterschiffe unter der Brücke hindurch tuckert, dann denkt man, man rieche das Meer. Und man fühlt sich mit der grossen weiten Welt verbunden, die doch sonst in der Schweiz, hinter den sieben Bergen, so weit entfernt scheint. Und in diesem Moment weiss man auch, dass der Engel vom Münster, den Nazro Niscino 2002 für ein paar Wochen domestiziert hatte, herunterschaut und uns mit neugierigem Interesse beobachtet wie vielleicht weiter unten am Rhein die Loreley. Allerdings ist dieser Engel ein steifes gotisches Ding und keine mächtige Wallküre wie die Loreley, und wie sie Kokoschka meines Wissens gemalt hat. Vielleicht muss ich dir Malou erzählen, was es mit dieser Domestizierung auf sich hat. Damals im Jahr 2002 gab es eine künstlerische Installation in Basel, die mich einigermassen beeindruckt hat. Ihre Wirkung beruhte auf einer Verschiebung der Verhältnisse. Auf dem Dach des Münsters, das ja hoch über dem Rhein auf einem Felsvorsprung steht, ist ein kleiner metallener Engel befestigt. Er ist vielleicht 50cm hoch und kein Basler hatte ihn je bemerkt, weil er sich ja dort oben viel zu klein und zu unscheinbar ausnimmt. Da kam also dieser Künstler, ich glaube er ist ein Japaner. Er baute einen Zimmergrossen Kasten auf das Dach des Münsters. Er möblierte ihn im Stil des frühen 20. Jahrhunderts mit Sofa, Sesseln, Stehlampe, Büchergestell und ein paar Blumentöpfen. Und auf dem kleinen Klubtisch stand dann dieser besagte Engel, 50 cm hoch, vom täglichen Wetter und ein wenig von Grünspan zerfressen. Man konnte ihn in aller Ruhe anschauen und ich glaube, man konnte ihn sogar drehen. Allerdings sah man, wenn man dann zum grossen Fenster aus diesem Kasten hinausschaute, tief hinunter zum Rhein und über die Stadt hinweg. Man hatte über viele Treppen ein hohes Gerüst zu dieser kleinen Stube mit dem Engel hinaufsteigen müssen. Kurz und gut: man fühlte sich für ein paar Minuten den Engeln und dem Himmel näher und hatte einen lebendigen Eindruck, welches Bild die Welt vom Himmel gesehen wirklich abgibt. Alles in allem: ein göttliches Gefühl.

Und so weiss heute jeder Basler, dass dort oben ein Engel in betender Stellung auf die Menschen herunterschaut, um wohl in der himmlischen Konversation für sie ein gutes Wort einzulegen.

An diesen Engel dachte ich, als ich die Brücke überquerte. Und ich stellte ihn wirklich in die Verwandtsdchaft der Loreley, von der bekanntlich Heine erschütterndes gesagt hatte.


(R)

Montag, 11. November 2013

Nobelpreisträger vor zehn Jahren


Mummy, mummy! I've got a prize! 

 




Dezember 2003
Was kann ich dir noch berichten? Vielleicht, dass wir täglich von neuen Nobelpreisträgern erfahren. Hast du gesehen, wer den Literaturpreis bekommen hat dieses Jahr?
Ein äusserst scheuer Südafrikaner, von dem man kaum gedacht hätte, dass er zu dem Nobelfest auftauchen wird. Er geht nie selbst seine Preise abholen und lässt sich auch nicht interviewen. Aber er hat schon gesagt, dass er "most likely" kommen wird. Sicher hast du schon über ihn gelesen. Wenn nicht, dann schau hier:

http://www.onlinekunst.de/nobelpreise/coetzee.html

Coetzee

Lieber ...,
Jetzt habe ich mir die Rede von Cotzee angehört. Man spürte richtig die Spannung, die in der Luft lag, als dieser ungwöhnliche Mann zum Podium vorschritt um seine Rede zu halten. Und er stand dort auch still eine ganze Weile und wechselte zuerst mal seine Brille. Fast hatte man ein wenig Angst, dass ihn vielleicht der Mut verlassen würde und er stumm wieder an seinen Platz zurückgehen würde.
Aber dann begann er.. Er hat eine schöne klangvolle Stimme, so wie deine... eine ruhige Stimme. Und seine Rede war kurz und originell.. und mittendrin sah man wie seine Verlegerin anfing zu weinen und auch vielen anderen kamen die Tränen. Und dann auch plötzlich, mittendrin in dieser kurzen Rede ein spontaner Applaus von allen Gästen..
Ja, er hat es gut getan, der liebe Coetzee.Und zuguterletzt ist er wieder würdig und wie eine starre Mumie an seinen Platz zurückgegangen.. während die Leute immer noch applaudierten.
Dezember 2003

Ein Brief



Subject: Mit Preisfrage diesmal

Liebe Marlena

Hier habe ich einen Brief kopiert. Kannst du herausfinden, von wem er stammt? Ich glaube, du kannst das schon erraten. Er war Nobel-Preisträger. Und nachdem er den Preis erhalten hat, hat er diesen Brief an seinen alten Lehrer der Grundschule geschrieben. Das ist eine wirklich rührende Situation, und gelegentlich und gerne zitiere ich sie für die Lehrkräfte, um ihnen zu zeigen, wie sehr sie das Leben ihrer jungen Menschen prägen können. Lehrer-Arbeit ist Zukunfts-Arbeit. Die Schule ist eine Zukunfts-Fabrik. Das ist meine Wort-Erfindung und ich habe hier in der Schweiz praktisch das copy-right. Du kannst es dir für Schweden sichern, Marlena ;----) Ich schenke es dir. Ich finde, es ist ein Ausdruck, der viele Leute verblüfft und gleichzeitig die Bedeutung der Schule darstellt.

Und so bekommen Lehrer ihre Rückmeldungen und Feedbacks von den ehemaligen Schülern aus der Zukunft erst um eine Generation verspätet zurück. Du hast mir auch einmal davon erzählt. Das macht die Arbeit schwer. Man bräuchte doch die Rückmeldung sofort, in der gleichen Stunde, in derselben Minute sogar. Aber nein, sie kommen 20 Jahre später. Lehrer sein ist ein hartes und ein sehr langsames Geschäft. Der Fabrikationsprozess geht im Schneckentempo.

Und hier ist dieser Brief. Ich werde ihn in meinem Vortrag über Hochbegabung verwenden. Du hast mich einmal nach dem Vortrag gefragt. Nein, ich habe ihn noch nicht gehalten. Er ist Mitte Juni, glaube ich. Und ich hoffe, du wirst auch unter den Zuhörern sein ;--)) Im Moment bin ich noch im "Kompositions-Prozess". Der Brief also:

19. November 1957

Lieber Herr G.

Ich habe den Lärm sich etwas legen lassen, der in diesen Tagen um mich war, ehe ich mich ganz herzlich an Sie wende. Man hat mir eine viel zu grosse Ehre erwiesen, die ich weder erstrebt noch erbeten habe. Doch als ich die Nachricht erhielt, galt mein erster Gedanke, nach meiner Mutter, Ihnen. Ohne Sie, ohne Ihre liebevolle Hand, die Sie dem armen kleinen Kind, das ich war, gereicht haben, ohne Ihre Unterweisung und Ihr Beispiel wäre nichts von alldem geschehen. Ich mache um diese Art Ehrung nicht viel Aufhebens. Aber diese ist zumindest eine Gelegenheit, Ihnen zu sagen, was Sie für mich waren und noch immer sind, und um Ihnen zu versichern, dass Ihre Mühen, die Arbeit und die Grossherzigkeit, die Sie eingesetzt haben, immer lebendig sind bei einem Ihrer kleinen Zöglinge, der trotz seines Alters nicht aufgehört hat, Ihr dankbarer Schüler zu sein. Ich umarme Sie von ganzem Herzen.

Signatur

Ich kann dir die Antwort des Lehrers auch kopieren, wenn du das wünschst. Sie ist etwas länger. Aber vielleicht kennst du die Briefe schon, und vielleicht sogar in der Originalsprache, und nicht in deutscher Übersetzung. Ach nein, vielleicht doch nicht original, so rasch wirst du dein Italienisch nicht gelernt haben!

Re:

Lieber ...,

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Hier ein paar Worte von Camus:

"At the heart of all beauty lies something inhuman, and these hills, the softness of the sky, the outline of these trees at this very minute lose the illusory meaning with which we had clothed them, henceforth more remote than a lost paradise . . . that denseness and that strangeness of the world is absurd."

Chéri, deine Preisfrage kann ich nicht beantworten. Du sagst es soll ein Italiener sein aber dann stimmt doch nicht das Jahr, oder? Meinst du Albert Camus damit?
So ich werde an meine Arbeit gehen. Habe gerade eine Tasse guten Kaffee mit dir getrunken. Es ist schön so am Anfang eines Tages eine Weile bei dir zu sein. Ich möchte dich gern umarmen jetzt, zum Abschied.
in Maladi geschrieben
Marlena

PS Das ist keine Antwort auf deinen letzten Brief. Diese kommt später, vielleicht schon heute. Machs gut, mein geliebter Mausfreund.


Re: Re:

---
 
Und natürlich hast du Recht mit Camus. Ist er nicht rührend, dieser Brief? Und die Bemerkung mit dem Italienisch war eine falsche Fährte, eine Finte meinerseits, damit du nicht zu schnell draufkommen solltest. Und jetzt spüre ich einen kleinen zärtlichen Box von dir, wegen meiner verspielten Boshaftigkeit. Du spielst die empörte Geliebte, oder die geliebte Empörte, wie immer!

Und damit bekommst du natürlich noch einen K (3)


*

Wir sehen uns heute abend, hopefully! 

Sonntag, 10. November 2013

Penthesilea, eine Alpha-Dame


Liebe Marlena
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Am Samstag werden wir die Oper Penthesilea besuchen. Sie hat sehr gute Kritiken.

" Penthesilea, Tochter des Ares, Königin der Amazonen, kam mit ihrem Heer dem Priamos zu Hilfe und fiel durch die Hand des Achilleus."

Das steht in meinem kleinen Mythologischen Lexikon, welches ich hier im Büro zwischen den Germanischen Sagen und den Grimmschen Märchen gefunden habe. Es ist sozusagen die Gymnasiasten-Ausgabe und schwer zensuriert. Ich werde dann zuhause noch die Variante sabbernder Gelehrter nachlesen.

Die Amazonen waren dieses Weiber-Volk mit eigenem Staat irgendwo drüben in der Nähe des Schwarzen Meeres. Penthesilea, eine Alpha-Dame mit diesem wunderschönem Namen, der die letzten 200 Jahre die erotischen Träume aller pubertierenden Gymnasiasten angefeuert hat, war deren Königin. Das Gerücht ging  um, die Amazonen hätten sich jeweils die rechte Brust wegschneiden lassen, um im Kampf mit Pfeil und Bogen nicht behindert zu sein. Das haben uns gar die prüden katholischen Geistlichen erzählt - ohne freilich genauer zu wissen, wovon sie redeten.. Periodisch musste sich also dieser antike Frauenverein überlegen, wie sie es mit ihrer Nachkommenschaft anpacken sollten. Schon damals war offenbar  Nachhaltigkeit ein Punkt der Traktandenliste! Und so haben die Amazonen alle paar Jahre blutige Raubzüge unternommen, um ein oder zwei Dutzend tüchtige fortpflanzungsfähige Mannsbilder zu klauen und heimzuschaffen. Den Fakten ins Auge schauend: wir haben es hier geschichtlich mit den ersten  'Samenraub' zu tun.
Die Amazonen sollen also dort unten am Eingang zum Bosporus irgendwie auch auf dem Schlachtfeld des Trojanischen Krieges aufgetaucht sein, um sich - auf beiden Seiten der Front notabene - die prachtvollsten Kerle herauszupicken. Gerade das vertuscht die Gymnasiasten-Variante. Man stelle sich das vor. Der Kampf zwischen Griechen und Trojanern tobt fürchterlich. Das Blut spritzt in respektablen Fontänen. Und dann kommt da  ein Heer von adretten einbusigen Damen herangaloppiert und mischt sich zielbewusst in die tobende und brodelnde Schlacht.
Als die Damen ihre Herren schon gebunden und für die Heimreise gestapelt  hatten, da erspäht Penthesileas Auge noch den absoluten Superstar .Achilles. Sie kann es natürlich nicht lassen. Und es entwickelt sich zwischen den beiden antiken Promis ein merkwürdiges und einzigartiges Liebes- und Kampfspiel, welches der gute Schoeck dann mit besonderem Vergnügen vertont haben soll. Er - Schoek - meint, "Küssen" und "Beissen" reimten sich auf sonderbare Weise.
Ja, klingt alles ein bisschen verwegen. Wir werden sehen, ob wir schweissgebadet wieder aus dem Theater herauskommen?
Liebe Gs und Ks
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Samstag, 9. November 2013

Re: Nochmals Skagen





Liebe Malou

Ja, das Bild ist sehr schön. Ich mag solche Bilder, wenn ich auch weiss, dass der Stil längst vorbei ist. Er ist wohl postimpressionistisch, ungefähr so wie Bonnard und andere. Alles schaut so sinnlich und lebensfreundlich aus. Das gute Licht, der volle Tisch, die plastisch gemalten Gesichter. Es ist eine durch und durch bürgerliche Malerei, die das bürgerliche Leben geniesst. Und vielleicht sieht man auch ein bisschen von dem speziellen Licht in Skagen, wie Du darauf hinweist. Man hat ja wohl den Eindruck, das sei alles sehr realistisch gemalt, inklusive die Jungendstil Lampe, die oben hängt. Aber ist im Gegenteil sehr gut durchkomponiert. Wenn man sich die Wandaufteilung im Hintergrund anschaut, muss man feststellen, dass sich der Maler viel dabei überlegt hat. Es gibt einen guten Rhythmus quer durch das Bild hindurch. Und die schöne Rückensicht des Typen links im Vordergrund. Das schafft den Eindruck der Tiefe ins Bild hinein. Ja, man hat den Eindruck, dass man selbst auf einem Stuhl in der Runde dieser Geniesser sitzen würde. Und das Glas Rotwein im Vordergrund ist zum Greifen nahe. Daneben die dunkle Person im Gegenlicht. Schön, wie der Bart scheint. Ja, gefällt mir sehr gut. Man möchte doch dabei sein, nicht wahr. Und man fühlt etwas von der Lebendigkeit einer vergnügten Diskussion in freundschaftlichem Kreis. Muss ich mir merken, die Skagen Maler, auch wenn Du sie schon in historischer Zeit mal erwähnt hattest.
...

(R)

Freitag, 8. November 2013

Donnerstag, 7. November 2013

Monsieur Germain an Camus



Subject: Monsieur Germain an Camus

Liebe Marlena
Hier der Brief von Herr Louis Germain, Lehrer an der Ecole normale von Algier, an Camus. Allerdings ist es nicht ein direkter Antwortbrief auf den vorher zitierten Brief., denn dieser Brief ist mehr als 2 Jahre später datiert.


Algier, am 30. April 1959

Mein lieber Kleiner,
von Deiner Hand adressiert, ist das Buch Camus, das sein Autor, Monsieur J.-Cl. Brisville, mir freundlicherweise gewidmet hat, wohlbehalten bei mir eingetroffen.
Ich finde keinen Ausdruck für die Freude, die Du mir mit Deiner reizenden Geste und der Art, Dich zu bedanken, gemacht hast. Wenn es möglich wäre, würde ich den grossen Jungen, der Du geworden, und der für mich immer "mein kleiner Camus" bleiben wird, fest an mich drücken.
Ich habe dieses Werk noch nicht gelesen, abgesehen von den ersten Seiten. Wer ist Camus? Ich habe den Eindruck, dass jene, die versuchen, Deine Persönlichkeit zu ergründen, es nicht ganz schaffen. Du hast immer eine instinktive Scham gehabt, Deine Natur, Deine Gefühle zu zeigen. Es gelingt Dir um so besser, als Du einfach, direkt bist. Und obendrein gut! Diesen Eindruck hast du in der Schule auf mich gemacht. Der Pädagoge, der seinen Beruf gewissenhaft ausüben will, lässt keine Gelegenheit aus, seine Schüler, seine Kinder kennenzulernen, und sie bietet sich ständig. Eine Antwort, eine Geste, eine Haltung sind äusserst aufschlussreich. Ich glaube also, den netten kleinen Kerl, der Du warst, gut zu kennen, und das Kind enthält im Keim oft den Mann, der es werden wird. Deine Freude an der Schule war überall spürbar. Dein Gesicht verriet Optimismus. Und wenn ich Dich beobachtete, habe ich nie etwas von der wirklichen Situation Deiner Familie geahnt. Ich habe erst einen Einblick bekommen, als Deine Mama mich wegen Deiner Bewerbung um das Stipendium aufgesucht hat. Aber bis anhin kam mir Deine Situation nicht anders vor als die Deiner Kameraden. Du hattest immer, was Du brauchtest. Wie Dein Bruder warst Du nett angezogen. Ich glaube, ich kann kein schöneres Lob Deiner Mutter sagen.
Im auf Monsieurs Brisville Buch zurückzukommen, es enthält einen umfangreichen Bildteil. Und ich war sehr gerührt, auf einem Bild Deinen armen Vater kennenzulernen, den ich immer als "meinen Kameraden" betrachtet habe. Monsieur brisville war so freundlich, mich zu zitieren: ich werde ihm dafür danken.
Ich habe die ständig anwachsende Liste der Werke gesehen, die über Dich verfasst werden oder Dich erwähnen. Und ich kann mit sehr grosser Genugtuung feststellen, dass Dein Ruhm (es ist die volle Wahrheit) Dir nicht zu Kopf gestiegen ist. Du bist Camus geblieben: Bravo.
Ich habe mit Interesse das viele Hin und Her um das Stück verfolgt, das Du bearbeitet und auch inszeniert hast: Die Besessenen. Ich liebe Dich zu sehr, um Dir nicht den grössten Erfolg zu wünschen, den Du verdienst. Malraux will Dir auch ein Theater zur Verfügung stellen. Ich weiss, es ist eine Leidenschaft bei Dir. Aber... wirst Du es schaffen, all diese Tätigkeiten gleichzeitig zu einem guten Ende zu führen? Ich fürchte, dass Du mit Deinen Kräften Raubbau treibst. Und, erlaube Deinem alten Freund die Bemerkung, Du hast eine nette Gattin und zwei Kinder, die ihren Ehemann und Vater brauchen. Dazu möchte ich Dir erzählen, was unser Direktor an der École normale uns manchmal sagte. Er war sehr, sehr streng zu uns, weswegen wir nicht sehen und fühlen konnten, dass er uns wirklich liebte. "Die Natur führt ein grosses Buch, in das sie minuziös alle Exzesse einträgt, die ihr euch leistet." Ich gebe zu, dass dieser weise Rat mich viele Male rechtzeitig zurückgehalten hat, wenn ich im Begriff war, ihn zu vergessen. Also, sieh zu, dass Deine Seite im Grossen Buch der Natur weiss bleibt.
Andrée erinnert mich daran, dass wir Dich im Fernsehen in einer Literatursendung über Die Besessenen gesehen und gehört haben. Es war bewegend, Dich auf die Fragen antworten zu sehen. Und gegen meinen Willen machte ich die schelmische Bemerkung, dass Du nicht ahntest, dass ich Dich sah und hörte. Das hat Deine Abwesenheit von Algier etwas wiedergutgemacht. Wir haben Dich schon recht lange nicht gesehen..
Bevor ich schliesse, möchte ich Dir sagen, welches Unbehagen ich als nichtkirchlicher Lehrer angesichts der bedrohlichen Pläne empfinde, die gegen unsere Schule geschmiedet werden. Ich glaube, ich habe während all meiner Berufsjahre das Heiligste im Kinde respektiert: das Recht, seine Wahrheit zu suchen. Ich habe euch alle geliebt und glaube mein Möglichstes getan zu haben, nicht meine Ideen zu äussern und so eure junge Intelligenz zu belasten. Wenn von Gott die Rede war (er steht auf dem Lehrplan), sagte ich, dass manche an ihn glaubten, andere nicht, und dass jeder im Vollbesitze seiner Rechte machte, was er wollte. Ebenso beschränkte ich mich beim Thema Religionen darauf, die anzugeben, die es gab und denen angehörte, wem es gefiel. Ehrlich gesagt fügte ich hinzu, dass es Menschen gab, die keine Religion ausübten. Ich weiss, das missfällt jenen, die aus den Lehrern Handelsvertreter für Religion machen möchten und zwar, um genauer zu sein, für katholische Religion. An der Ecole normale von Algier (damals im Parc de Galland untergebracht) waren mein Vater und seine Kameraden verpflichtet, jeden Sonntag zur Messe und zum Abendmahl zu gehen. Wütend über diesen Zwang, legte er die "heilige" Hostie in ein Messbuch, das er zuklappte! Der Direktor der Ecole wurde davon in Kenntnis gesetzt und hat nicht gezögert, meinen Vater von der Schule zu verweisen. Genau das wollen die Anhänger der "freien" Schule (frei...so zu denken wie sie). Bei der gegenwärtigen Zusammensetzung der Abgeordnetenkammer fürchte ich, dass der Anschlag Erfolg hat. Das Canard Enchaîné hat gemeldet, in einem Departement finde der Unterricht in hundert Klassen der nichtkirchlichen Schule unter dem Kruzifix an der Wand statt. Ich sehe darin einen schändlichen Anschlag auf das Gewissen der Kinder. Wie wird es vielleicht in einiger Zeit sein? Diese Gedanken machen mich tief traurig.
Mein lieber Kleiner, ich komme ans Ende meiner 4. Seite: bitte entschuldige, dass ich Dir Deine Zeit raube. Hier geht es allen gut. Christian, mein Schwiegersohn, beginnt morgen seinen 27. Monat Militärdienst!
Du sollst wissen, dass ich, auch wenn ich nicht schreibe, oft an Euch alle denke.
Madame Germain und ich umarmen Euch vier ganz fest.
Mit herzlichem Gruss
Germain Louis

*
Liebste Marlena, es ist wunderschön zu wissen, dass du dich auch für diese Dinge interessierst. Und es inspiriert mich und beflügelt mich, diesen Dingen nachzugehen und sie mir etwas genauer anzuschauen. Wir könnten feine Gespräche darüber haben.
Und jetzt bin ich todmüde und schicke dieses Mail. Du musst es nicht gleich alles durchlesen, wenn du keine Zeit hast. Eile ist hier nicht nötig. Aber das wirst du nun ja erst am Ende lesen, kannst es also nicht wissen, bevor du es wirklich gelesen hast.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit, meine Liebe
...

Dienstag, 5. November 2013

Besuch im Louvre



"Unser Lischen hat nur geschmunzelt angesichts unserer Eile,
so wie sie immer schmunzelt, angesichts des Lebenstempos unserer Tage."

Subject: Wednesday probably (2)
...
Nun ja, eigentlich wollte ich dir erzählen, wie ich bei diesem kleinen Aufenthalt mit A. den Louvre besuchte. Meine Frau war mit der jüngeren Tochter irgendwie unterwegs und es ging schon gegen Abend. Ich redete auf A  ein, dass es eine Todsünde sei, Paris zu besuchen ohne den Louvre gesehen zu haben, das sei sozusagen wie ein Big Mac ohne Ketchup oder so. Sie wollte von diesem Louvre gar nichts wissen, fürchtete, es würde öde und langweilig werden. Schliesslich hatte ich sie soweit, dass wir etwa um 1600h, beim heiligen Versprechen, nicht länger als eine Stunde, die Karten lösten und ich sie also in diesen Louvre schleppte. Wir eilten förmlich durch die langen Gänge, wir fuhren Slalom zwischen den amerikanischen Touristen, wir hätten am besten die Inline-Skates mitgenommen, so eilig gingen wir den Klassikern entlang. Bei einigen besonders berühmten, etwa bei der Mona Lisa – wie ich mich erinnere – musste man sozusagen erst die Fliegen vor dem Bild verscheuchen, damit man kurz einen Blick drauf werfen konnte. Die Fliegen entpuppten sich als die mit Fotoapparaten bewaffneten Scharen von Japanern. So habe ich mir mit A den Louvre angeschaut, in einer knappen Stunde, es war praktisch ein Jogging Parcours. Und heute erinnert sie sich bloss noch an diese kleine Mona Lisa, die hinter dickem Glas und einer Traube von Japanern kaum zu sehen gewesen war. Doch unser Lischen hat nur geschmunzelt, das kann ich dir versichern, angesichts unserer Eile, so wie sie immer schmunzelt, angesichts des Lebenstempos unserer Tage. Jemand (weiss nicht mehr wer) hat einmal geschrieben, er hätte den Eindruck, Mona Lisa schaue ihn an wie seine Frau, wenn er nach Mitternacht heimkomme und behaupte, er hätte noch im Büro gearbeitet. Das hat er – so finde ich – schön und treffend gesagt. Sie lächelt in der Tat irgendwie ungläubig!

Aber im Grunde genommen wollte ich nur auf deinen Vorschlag eintreten, für den Louvre einen Tag zu reservieren. Es können meinetwegen auch zwei Tage sein, obwohl man ja in diesen Museen totmüde wird (und dann den Arm auf die Schulter seiner Freundin legt, um sich etwas abzustützen, wie du hilfsbereiter Weise vorgeschlagen hast), und obwohl es in Paris noch andere Sehenswürdigkeiten zu berücksichtigen gäbe. Schliesslich möchte ich, dass du mir einmal rasch die Sorbonne zeigst. Die kenne ich noch gar nicht und die würde mich sehr interessieren, obwohl ich irgendwo unter meinen alten Fotos eine Abbildung eines schweren klassizistischen Hofes habe, den ich mal in der Sorbonne geknipst hatte. Und gleich daneben habe ich ein Foto aus einer wunderschönen Bibliothek in der Nähe des Panthéon, benannt nach der Stadtheiligen, wenn ich mich nicht irre.

Nun ja, wir sind wieder einmal in Paris gelandet. Das ist unser kleinster gemeinschaftlicher Nenner, wie man in der Mathematik und im Bruchrechnen sagen würde. Unsere Wege führen nicht nach Rom, sondern nach Paris, meine Mausfreundin. Und hat nicht jemand, im Kampf der Konfessionen, gesagt, Paris sei eine Messe wert?, oder eine Sünde?, das weiss ich nun nicht mehr so genau, ist aber im Grunde auch kein grosser Unterschied.

Sonntag, 3. November 2013

Allerheiligen



 Cimetière du Père Lachaise


Lieber ...,
Gestern haben wir Allerheiligen gefeiert. Schweden ist kein sehr
religiöses Land und die meisten, wenn sie überhaupt etwas sind, sind
Protestanten. Aber es ist komisch wie sehr sie auch die Gebräuche der
katholischen Kirche feiern.
An diesem Tag besuchen die Leute die Gräber ihrer Verstorbenen und
zünden dort Lichter an. Es ist eine schöne Sitte und feierlich, wenn
überall im Dunkeln diese Kerzen brennen.
Ich habe meine Verwandten weit weg von hier, sowohl Lebende wie Tote,
aber manchmal gehe ich auch hier auf den Friedhof. Drei meiner
nächsten Kollegen, mit denen ich auch gut befreundet war, liegen dort
neben einander begraben.

Was ich dir eigentlich erzählen wollte ist, dass man an diesem Tag
einen ganz wunderbaren Dokumentarfilm über den Père-Lachaise Friedhof
in Paris gezeigt hat.. Man zeigte die schönen Grabsteine und machte
kleine Interviews mit Leuten, die die Gräber besuchten. Sie erzählten
welches Verhältnis sie zu dem Toten hatten. Eine junge Japanerin und
Pianistin erzählte wie viel Chopin in ihrem Leben bedeutete und sie
stand eine gute Weile an seinem Grab in Gebet versunken. Ein
Südkoreaner war nach Paris gekommen, um das Grab von Marcel Proust zu
besuchen. Er meinte Proust hätte ihn 10 Jahre lang seelisch ernährt
und nun wollte er sich bedanken indem er ihm ein Stück Kuchen auf den
Grabstein legte. :-) Er schien ein ganz normaler freundlicher junger
Mann zu sein (falls du dich wunderst) :-)
Bei den Leuten aus unserer Zeit, wie z.B. Yves Montand und Simone
Signoret, zeigte man eine kleine Filmsequenz. Bei einer jung
verstorbenen heute unbekannten Sängerin, liess man ihre Stimme hören.
Sie war einmalig. Ich habe dabei an Barbara gedacht, die du mir mal
empfohlen hast. Ihre Stimme klang wie hauchdünnes Glas, das jeden
Moment zerspringen könnte.
Ich hätte gern diesen Friedhof besucht, als ich dort war. Aber leider,
die Zeit war zu kurz.
...

(R)

Samstag, 2. November 2013

Re: Real life?


Chère, voilà une confession sans retenue aucune ... (Rilke)

Liebe Marlena
Dein Sonntags Mail ist schön, ein bisschen nachdenklich, aber schön. Und ich hoffe, dass die sonnigen Grüsse nicht nur vom Wetter, sondern von dir direkt stammen, also von deinem sonnigen Gemüt.
Ach, das Rilke Gedicht ist wirklich sehr dramatisch, eine Dramatisierung der platonischen Liebe. Sie ist stärker als der Körper, sie braucht den Körper nicht. Sie ist die absolute Vergeistigung, schon in der Nähe des Religiösen. Der Gedankengang scheint mir natürlich auch etwas masochistisch. Und er scheint mir feminin. Liege ich da richtig?
Weißt du, dass Rilke eine Schwester hatte, die aber früh, kurz nach der Geburt schon gestorben war? Offenbar hatte seine Mutter ihn dann bis ins 5. Lebensjahr wie ein Mädchen gekleidet und erzogen. Er hat doch schon sehr feminine und sensitive Züge.
Wenn ich das Gedicht lese und mir vorstelle, dass du es sagst, zitierst, dann wird es mir etwas komisch ums Herz. Einerseits ist es so intensiv in der Konsequenz des Gedankengangs und der Selbsthingabe bis hin zum verbrannten Hirn, so dass nur noch Blut bleibt. Andererseits denke ich an dich, wie ich dich auf den zwei Bildern sehe. Also, diese zwei Vorstellungen möchte ich nicht zu nahe zusammen bringen. Ich sehe dich lieber blühen, Marlena. Nun ja, die eine Vorstellung ist eben 100% platonisch und die andere ist zu einem schönen Teil Fleisch und Blut, also ziemlich lebendig.
Was mich amüsiert hat ist die Tatsache, dass du nach dem Gedicht gesucht hast, wie ich fast gleichzeitig nach meinen Büchern gesucht habe. Gibt es wirklich solche Parallelen zwischen Stockholm und Basel? Du hast dieses schöne Gedicht gefunden und ich habe gefunden:
2 Bände Rainer Maria Rilke Chronik seines Lebens und seines Werkes
Rainer Maria Rilke Duineser Elegien
Letzteres ist ein kleines dünnes Büchlein. Ich habe es erst im August 98 gekauft. Ich kann mich noch gut erinnern. Ich wusste sehr wohl, dass ich diese Duineser Elegien schon zuhause hatte. Trotzdem habe ich das Büchlein in jenem Sommer gekauft. Ich fand, es sei so schön klein und man könne es überall mitnehmen.
Und die 2 Bände habe ich mal in einem Antiquariat billig gekauft. Es ist eine minutiöse Chronik seines Lebens und man kann praktisch für jeden Tag sehen, wo er gerade war und an wen er Briefe geschrieben hat. Er war ja ein grosser Briefeschreiber.
Ich will mal suchen, wann er in Ronda war und was er dort geschrieben hat. Er schreibt über Ronda am 31. Dezember 1912 an Rodin in Paris:
"Ronda où je suis à présent est un pays icomparable, un géant de rocher qui supporte sur les épaules une petite ville blanchie et reblanchie à la chaux et qui, avec elle, fait un pas sur la mince rivière, tout comme Saint Christophore avec l'enfant Jésus; je comprends qu' on trouve partout ici son image das les églises; et il est tout fait pour en être le Patron".
Oder am 17. Dezember schreibt er an Fürstin Turn und Taxis von Ronda:
"Hier wäre nun freilich auch der Ort, recht spanisch zu leben und zu wohnen, wäre nicht die Jahreszeit...zum Überfluss hat der Teufel den Engländern eingegeben, hier ein wirklich ausgezeichnetes Hotel zu bauen, in dem ich natürlich nun wohne, neutral, theuer und wie es sich der und jener wünschen würde, und dabei bin ich schamlos genug, zu verbreiten, dass ich in Spanien reise".
Oder weiter "...ich bin seit Cordoba von einer beinah rabiaten Antichristlichkeit, ich lese den Koran, er nimmt mir, stellenweise, eine Stimme an, in der ich so mit aller Kraft drinnen bin, wie der Wind in der Orgel. Hier meint man in einem Christlichen Lande zu sein...Jetzt ist hier eine Gleichgültigkeit ohne Grenzen, leere Kirchen, vergessene Kirchen, Kapellen die verhungern."
Auch in seinen Briefen ist Rilke sehr bildhaft, originelle Bilder, finde ich.
*
Du sagst, es sei wie Heroin, und später die Frage, ist es real life oder ist es virtual life. Und dann erwartest du noch dazu, dass ich streng sei und dir ins Gewissen rede. Ach Marlena, ich bin überhaupt kein strenger Mensch. Dazu eigne ich mich nicht sonderlich. Ich bin large, manchmal sehr, auch mit mir selbst.
Was real und was imaginativ ist, daran bin ich auch am Überlegen, meine liebe Mausfreundin. Ich glaube, wir sind noch sehr dazu erzogen worden, Realität und Fantasie zu trennen. Die heutige Jugend sieht Science Fiction Filme, Horror Filme, realistische Filme, alles durcheinander. Ich glaube, sie unterscheiden nicht mehr so genau zwischen Vorstellungen und Wirklichkeiten. Das ist wohl auch eine Folge des Wohlstandes. Nur materieller Wohlstand erlaubt zu träumen, von den paar Dichtern einmal abgesehen, die trotz Armut geträumt haben.
Ich finde auch, dass Vorstellungen sehr wirklich, vielleicht müsste man sagen wirksam sein können. Oder die Worte, wie du feststellst. Alles geht im Kopf ab. Die Skirennfahrer machen Mental Training, die Generaldirektoren machen psychologische Kurse, die Leute machen jetzt Telefonsex (ich sage zu S im Spass, ich wünsche mir mal Telefonsex, das sei wirklich etwas, was ich noch nicht kenne. Aber ich habe noch nicht das passende attraktive Telefon gefunden! Die Handys sind mir zu dünn und das Telefon in der Stube ist mir zu hart).
So kann man sich auch eine unterhaltsame Stunde machen, indem man Wäsche bügelt. Es gibt doch diese wunderbare Szene bei Tom Sawyers, als er für Tante Polly den Zaun streichen muss. Sicherlich kennst du sie, Marlena, von Mark Twain. Das ist sehr psychologisch gemacht. Hat mir als Junge immer gut gefallen. Vielleicht war es sogar ein Motiv-Grund (eines unter mehreren) für mich, Psychologie zu studieren. Was ist really real, und was ist not really real. Ach, wer könnte das beantworten?
*
Doch, ich kann dir etwas dazu sagen. Es ist mir vor ein paar Tagen eingefallen, und ich wollte es dir bei Gelegenheit schreiben. Jetzt schreibe ich etwas früher, obwohl es vielleicht gut gewesen wäre, dies oder jenes noch kurz nachzulesen. Es gibt in der deutschen Literatur den grossen Dichter der Aufklärung, Gotthold Ephraim Lessing. Schon sein Name ist Musik. Er hat im 18. Jahrhundert gelebt und viel geschrieben, unter anderem ästhetische Schriften (Laokoon) und Musterdramen (Emilia Galotti). Das bekannteste dieser Dramen ist Nathan der Weise. In diesem Drama, nach der aristotelischen Regel der Einheit von Ort, Zeit und Handlung geschrieben, kommt es zur Frage, welche Religion die wahre sei: Christentum, Judentum oder Mohammedanismus? Und die Frage wird anhand einer Parabel gelöst, die Lessing aus dem Decamerone von Boccacio hat. Es ist die sog. Ringparabel. Ein Mann hat drei Söhne und gedenkt vor seinem Tod, seinen wunderschönen Ring dem Ältesten zu vererben, denn er ist edel und gut. Er spricht mit dem zweiten Sohn und bemerkt, dass er ihn als Vater ebenso liebt. Und beim dritten desgleichen. Und so entschliesst er sich, zwei Duplikate des Ringes machen zu lassen und jedem seiner Söhne einen zu vererben. Und jeder der drei Söhne meint, er hätte den einzigen und echten Ring.
Ich glaube, Lessing treibt die Geschichte noch weiter, indem es heisst, die Söhne streiten sich, wer den echten Ring hat. Und der Vater sagt ihnen, am Leben und der Art, wie sie edel und gut sind, wird man erkennen, wer von ihnen den echten Ring habe.
Ist das eine Antwort, meine Liebe? An der Serenität im Alltag wird man erkennen, ob die Mausfreundschaft real ist. Ich glaube, bei mir wirkt es schon ein bisschen. Willst du wissen wie? Früher, wenn ich mitten in der Nacht aufgewacht bin, habe ich mich oft geärgert, weil ich schon an den Morgen dachte, da ich wieder früh aus den Federn muss. Heute geniesse ich es, im Bett nachzudenken, was wir reden, was ich dir erzählen kann, nun ja, du weißt, die Kilometermails, die nie geschrieben werden. Oder am Morgen katapultiere ich mich um 530h aus dem Bett mit der Vorstellung, dass im Büro ein Mail auf mich wartet. Jetzt verstehst du vielleicht meinen Hilferuf nach einem Bergarbeiter-Steak.
Aber Marlena, lass mich auf diesen Punkt kommen. Vielleicht magst du das nicht. Aber irgendwie muss ich. Du kannst mir sagen, falls du nicht darüber reden willst. Ich habe den Eindruck, du hast Schuldgefühle. Und ich habe den Eindruck, dass für dich irgendwo ein grosses Problem ist. Ich vermute, es liegt zwischen dir und deinem Mann? Ach, ich wollte dich nie so direkt fragen. Aber es taucht in deinen Briefen immer wieder irgendwie auf. Ich habe mal gedacht, es sei wie ein Seufzer, der durch deine Zeilen geht.
Wenn ich jetzt könnte, würde ich gerne mit ein paar Rilke Zeilen enden. Aber ich weiss nicht, ob es mir so gut gelingt wie dir?

Ach, wen vermögen wir zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht,
und die findigen Tiere merken es schon,
dass wir nicht sehr verlässlich zu Haus sind
in der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleicht
irgend ein Baum an dem Abhang, dass wir ihn täglich
wiedersähen; es bleibt uns die Strasse von gestern
und das verzogene Treusein einer Gewohnheit,
der es bei uns gefiel, uns so blieb sie und ging nicht.

Aus der 1. Elegie, und es geht für mich dabei um die Vergänglichkeit, ob der ich ziemlich in Melancholie geraten kann. Doch Melancholie ist nicht Trauer, oder?
Ich umarme dich in Gedanken
G&K
...

Real life - (ungekürzt)


Mein lieber Mausfreund!

Vielleicht wartest du auf ein langes Mail von mir und weisst nicht dass ich mich schon seit Stunden mit dir unterhalte in meinen Gedanken. Ich spreche mit dir, erzähle dir alles Mögliche, stelle dir Fragen (die man nur einem Mausfreund stellen kann) und nun endlich sehe ich ein, dass du davon nichts wissen kannst wenn ich mich nicht wirklich an den PC setze. Diese kleine Geste aus dem realen Leben braucht es doch um ein Mausleben führen zu können.
Ein Gedicht von Rilke ist mir heute öfters in den Sinn gekommen. Ich erinnerte mich nur an einige Strofen und natürlich an den Rythmus, der es irgendwie atemlos und dramatisch macht. Nach einigem Suchen habe ich es wiedergefunden. Es ist sehr schön und doch musste ich plötzlich lachen als ich dachte was du wohl denken würdest wenn ich es dir schicke. "Brich mir die Arme ab.." Ich will ja schliesslich nicht dass du mich verstümmelst .. ;-)

Aber abgesehen davon ist das Gedicht sehr schön:

Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füsse kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
mit meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst du in mein Hirn den Brand,
so werd ich dich auf meinem Blute tragen.

*
Es ist bald Abend. Anna hat heute den ganzen Tag Generalprobe gehabt und jetzt ist sie bei der ersten Vorstellung des Musicals in dem sie Klavier spielt im Orchester. K sieht sich Pferderennen an und ich wollte eigentlich (das Los der Frauen) einen Haufen Wäsche bügeln. Zum Glück gibt es einen Mausfreund damit ich es noch etwas hinausschieben kann.
Deine Mails sind so schön! Ich kann nicht genug kriegen davon. Immer wieder suche ich nach neuen Mails von dir. Manchmal komme ich mir vor wie eine Harroinsüchtige die fiebrig auf die nächste Droge wartet. Ich weiss, du hattest mich gewarnt..
*
Es ist erstaunlich welche Macht Wörter haben. So bin ich dir z.B. dankbar dass du das Wort "Mausfreund/in" erfunden hast. Ein Mausleben kann doch nichts anderes als schön, leicht und unkompliziert und erlaubt sein.. Es ist wie ein Lieblingsbuch auf dem Nachttisch. Man kann hineinschlüpfen und den Alltag für eine Weile vergessen. Man kann ein Kapitel darin lesen und nachher gestärkt in das "real-life" zurückkehren. Ist es so für dich?

(Oder ist mein "real-life" das Buch, in dem ich ab und zu ein Kapitel lesen muss? Sicher wird dich diese Frage provozieren und du wirst mir eine strenge Rede halten :-)
Aber sag mir. Was ist mein wahres Leben? Wenn ich z.B. wäsche bügle und dabei in Gedanken mit dir die Champs-Elysées runtergehe, wer könnte dann behaupten mein Leben sei langweilig? Welche von den beiden Aktivitäten gilt?
*
Es ist inzwischen Abend geworden. Anna ist wieder zu Hause von dem Musical. Es war wieder ein grosser Erfolg. Morgen werden noch zwei Vorstellungen gegeben.
K spielt seine Musik (im Moment solche die du nicht magst). Sie gefällt mir, aber sie passt nicht zu meiner Stimmung und ich kann mich nicht dagegen abschirmen denn es gibt keine Tür zu schliessen. Das "Allrum" ist nur durch eine Treppe mit der unteren Etage verbunden. Ich liebe solche offene Planlösungen aber es hat nicht nur Vorteile. :-)
*
Sonntag Morgen.
Ich war gerade im ST und habe ein kleines Mess von dir gefunden. Genau eine halbe Stunde nach dir. Dabei erinnerte ich mich dass du ja jetzt deinen Laptop zu Hause hast und vielleicht ein Mail von mir erwartest.
So schicke ich diese erste Hälfte (?) meines Mails jetzt schon ab.
Fortsetzung folgt..
Liebe sonnige Grüsse
Marlena

Real life?


Mein lieber Mausfreund!

Vielleicht wartest du auf ein langes Mail von mir und weisst nicht dass ich mich schon seit Stunden mit dir unterhalte in meinen Gedanken. Ich spreche mit dir, erzähle dir alles Mögliche, stelle dir Fragen (die man nur einem Mausfreund stellen kann) und nun endlich sehe ich ein, dass du davon nichts wissen kannst wenn ich mich nicht wirklich an den PC setze. Diese kleine Geste aus dem realen Leben braucht es doch um ein Mausleben führen zu können.
Ein Gedicht von Rilke ist mir heute öfters in den Sinn gekommen. Ich erinnerte mich nur an einige Strofen und natürlich an den Rythmus, der es irgendwie atemlos und dramatisch macht. Nach einigem Suchen habe ich es wiedergefunden. Es ist sehr schön und doch musste ich plötzlich lachen als ich dachte was du wohl denken würdest wenn ich es dir schicke. "Brich mir die Arme ab.." Ich will ja schliesslich nicht dass du mich verstümmelst .. ;-)

Aber abgesehen davon ist das Gedicht sehr schön:

Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füsse kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
mit meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst du in mein Hirn den Brand,
so werd ich dich auf meinem Blute tragen.
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Deine Mails sind so schön! Ich kann nicht genug kriegen davon. Immer wieder suche ich nach neuen Mails von dir. Manchmal komme ich mir vor wie eine Harroinsüchtige die fiebrig auf die nächste Droge wartet. Ich weiss, du hattest mich gewarnt..
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(R)